Hamburg. Airbus kommt derzeit nicht aus den Schlagzeilen. Die Auftragsbücher sind zar gut gefüllt, doch erst wird gestreikt und nun produziert Daimler unter den Wolken viel heiße Luft.
Der Daimler-Konzern hält derzeit 15-Prozent der Aktien am Luft- und Raumfahrtkonzern EADS und möchte seine Anteile offenkundig loswerden.
Wie der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, verhandelt das Bundeswirtschaftsministerium daher mit dem Emirat Katar als potenzieller Investor.
Die Daimler-Bosse halten diese Idee aber für wenig abgefahren, droht doch das Gleichgewicht zwischen Deutschland und Frankreich als Eigentümer der EADS zu kippen.
Bosse und die Posse
Die Franzosen wären im Falle eines Verkaufs an Katar fortan der stärkste Aktionär und könnten somit im Unternehmen die Flugrichtung vorgeben. Daimler befürchtet, dass Airbus-Standorte in Deutschland – allen voran das Werk in Hamburgs Stadtteil Finkenwerder an der Elbe – benachteiligt werden könnten.
Daimler würde seine Anteile daher lieber an die staatliche Förderbank KfW verkaufen, um die Deutschen Interessen zu wahren.
Bleiben zwei Fragen: Warum setzen sich Daimler und das Bundeswirtschaftsministerium nicht an einen Tisch, und geben eine gemeinsame Linie aus?
Und: Wenn Daimler so an Airbus gelegen ist, warum werden dann die Anteile überhaupt verkauft?