Ist Android 4.4 KitKat zum Reinbeißen – oder eine wahre Kalorienbombe? Nun, zunächst einmal sind wir uns noch immer nicht ganz sicher, ob Android 4.4 KitKat nur ob der Kooperation mit Nestlé geschaffen wurde und es sich quasi um ein „Ersatzprodukt“ für Android 5 Key Lime Pie handelt. Oder ob Android 4.4 ursprünglich als letzte Ausbaustufe für Jelly Bean angedacht war, ehe Nestlé um die Ecke kam. Das wiederum würde bedeuten, dass wir in 2014 noch mit Key Lime Pie rechnen können. Sei es drum.
Denn eines sei gleich vorweg genommen: Android 4.4 ist keine Revolution wie iOS 7. Muss es auch nicht, denn: Seit Android 4.0.4 Ice Cream Sandwich ist das mobile Betriebssystem von Google sehr ausgereift. Unter Jelly Bean gab es dann einige Feinjustierungen. Und auch unter Android 4.4 wurde an einigen Stellschrauben gedreht, oder dabei völlig abzudrehen (ihr wisst, was wir damit sagen möchten).
Das LG Nexus 5 wird mit Android 4.4 ausgeliefert – und auf just jenem Device, das uns gestern zugestellt wurde, haben wir KitKat in Ruhe angetestet. Auch das LG Nexus 4, das Asus Nexus 7 (in den Versionen 2012 und 2013) sowie das Samsung Nexus 10 erhalten das Update dieser Tage. Ach so, nicht zu vergessen die Google Play Editions des Samsung Galaxy S4 und des HTC One. Diese Varianten der 2013er-Flaggschiffe sind aber ohnehin nur in den USA erhältlich. Nicht dabei: Das Samsung Galaxy Nexus. Google selbst gab zu Protokoll, dass bei Nexus Stock Android Geräten der Update-Spaß nach 18 Monaten ein jähes Ende nimmt.
Android 4.4: Was ist neu?
Nun, rein optisch hat sich seit Android 4.2.2 recht wenig getan. Die Icons für die Apps haben einen leicht anderen plastischen Effekt, doch mit irgendwelchen wüsten Zoom-Effekten analog iOS 7 bleibt der Nutzer „verschont“. Nach dem Update besteht der Startbildschirm „nur“ noch aus drei Seiten: Google Now nimmt die erste Seite in Beschlag und kann nun noch einfacher eingerichtet werden: Wetten, Routen – das „ganze Programm“. Der Nutzer macht sich auf Wunsch vollends gläsern – doch wer feinjustiert, der dürfte seine Freude an Google Now haben.
Es folgen zwei Seiten für Apps. Doch keine Bange: Wer ein Widget ergänzt und etwa kein Platz mehr für eine Uhr oder ähnliches vorhanden ist, der kann ohne Probleme einen weiteren „Reiter“ hinzufügen. An der Gruppierung hat sich nichts verändert, wie bisher muss schlicht ein Icon auf das andere gezogen werden.
Neu hingegen ist eine Übersicht: Wer auf dem Display eine leere Stelle kurz etwas länger antippt, der hat die App-Bildschirmseiten in der Übersicht und kann in diesem Menü bequem Hintergründe ändern, Widgets einfügen oder Einstellungen vornehmen. Android droht ja immer, sich ein wenig in zu vielen Menüs zu verzetteln. Diese Übersicht tut derweil niemandem weh. Selbstverständlich bleibt die Übersicht aller Apps (nach wie vor unten mittig angeordnet) – und wer das „Rollo“ herunterzieht, hat wie gehabt das Icon für die Settings rechts oben.
Ein nettes neues Feature: Unter „Akku“ kann genau angezeigt werden, welche Funktion wie viel Saft geschluckt hat. Das Display etwa liegt bei uns nach einem Tag Testlaufzeit in Front, aber auch der Mobilfunk-Standby schluckt ordentlich, genau wie andere Google-Dienste. Interessant: Fifa 14 haben wir rund 30 Minuten gezockt, der Energiebedarf liegt hier „nur“ bei 4 Prozent: Das ist annehmbar. Denn: Das Display war fast auf „volle Kanne“ gestellt.
GMail in neuem Gewand
Schick ist die neue Darstellung des E-Mails unter GMail. Sehr farbenfroh, übersichtlich und optisch reduziert. Auch die YouTube-App wurde angepasst, Videos können nun verkleinert und abgelegt werden. Auch hier gilt: Die Handhabung ist spielend einfach. Neuerungen sind dezent und fallen womöglich gar nicht weiter auf. Sie sind nun einfach da.
Neu sind auch die Hangouts, die die SMS integrieren. Wer möchte, kann also Videobotschaften, SMS, MMS und Co. allesamt in einem Programm anzeigen lassen. Durchaus löblich – ein Test steht noch aus, unsere neue Mikro-SIM-Karte wurde uns erst heute zugestellt und bedarf noch der Freischaltung.
Wer unter Android 4.4 ein Video dreht, kann nun auch gleichzeitig ein Foto schießen. Jedoch „nur“ in Bildschirmgröße. Eine kleine Spielerei – denn natürlich können auch vom Video später selbst Screenshots erstellt werden. Dennoch: Ein nettes Feature.
Neu ist auch die Übersicht „Google Play Games“: Alle Spiele werden in einem Programm zusammengefasst. Im Prinzip handelt es sich dabei aber „nur“ um eine weitere Verknüpfung mit dem Google Play Store. Geht aber in Ordnung. Denn nicht nur das LG Nexus 5, auch das Nexus 4 sowie das Mini-Tablet Asus Nexus 7 und das Tablet Samsung Nexus 10 dürfte so manch Nutzer auch zum Zocken nutzen.
Was erfreut: Von der im Vorfelde durchaus „belächelten“ Kooperation mit Nestlé in Hinblick auf KitKat bekommt der Nexus-Jünger nichts mit. Kein Icon, kein KitKat-Popup oder ähnliche Spielchen. Natürlich ist es dem Android-Nutzer freigestellt, dennoch parallel einen Schokoladenriegel zu verpeisen.
Bleibt festzuhalten: Android 4.4 ist ein ausgereiftes System mit einigen kleinen – aber feinen Feinjustierungen. Auf dem satten Full HD Nexus 5 Display sieht Android 4.4 schlicht umwerfend aus. Auch auf dem Nexus 7 und Nexus 10 werden wir Android 4.4 die Tage noch antesten.
Wie sind eure bisherigen Erfahrungen mit Android 4.4? Welche Veränderungen sind euch aufgefallen – und uns womöglich entgangen? Über Rückmeldungen sind wir dankbar.
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