Gewölbte Smartphones scheinen „the next big thing“ zu sein. Zumindest suggerieren uns dies die Hersteller mit ihren Produkten: Das Samsung Galaxy Round sorgte bereit fürs Schlagzeilen mit seinem gewölbten Display, der Touchscreen des G Flex von LG Electronics gibt derweil tatsächlich bei Druck nach – und soll auch in Europa erscheinen. Zudem durchlebt die Rückseite des G Flex nach Kratzern quasi eine „Wunderheilung“.
Doch neben den südkoreanischen IT-Giganten LG Electronics und Samsung scheint auch Apple seinen Apfel fortan biegen zu wollen. Zumindest hat der IT-Gigant aus Cupertino nun das Patent für eine Fertigungstechnik für gekrümmte Touch-Sensoren zugesprochen bekommen.
Die Kollegen von golem.de weisen darauf hin, dass nur bei gleichbleibendem Abstand von „Sensoroberfläche zum Deckmaterial“ gewährleistet sei, dass auch „an den Rändern die Kontaktfläche genau so empfindlich“ sei wie in der Mitte. Na denn. Klingt aufwendig, und… interessant.
Was dieses Verfahren so besonders machen könnte: Der Sensor aber auch die Oberfläche werden durch Hitzeeinwirkung gewölbt. Dadurch wird schlussendlich offenbar eine „größere Härte“ erzielt. Das Verfahren wird als „Annealing“ – sprich Ausheilen – bezeichnet. Wieder was gelernt.
Wann und ob Apple dieses Verfahren eines guten Tages tatsächlich einsetzen wird, steht natürlich noch in den Sternen. Doch beim iPhone 6, das im kommenden Herbst auf den Markt kommen könnte, wird sich aller Wahrscheinlichkeit noch nichts wölben.
Womöglich beobachtet Apple auch ganz genau, wie sich das Samsungs Galaxy Round und das LG G Flex auf dem Markt behaupten.
Weitere Infos zum G Flex und Galaxy Round
Zwei „gebogene“ Smartphones kündigen sich auch für den europäischen Markt an: Das LG G Flex und das Samsung Galaxy Round. Ein Video streicht nun die bemerkenswerten Eigenschaften des G Flex heraus – und die Unterschiede zum vermeintlichen „Bruder“, dem Samsung Galaxy Round.
Das LG G Flex ist tatsächlich elastisch – das Smartphone kann auf einen Tisch gelegt und mit der Hand „flach“ gedrückt werden – und siehe da: Das Device funktioniert auch nach seinen „Verrenkungen“ ohne Probleme. Das ist schon erstaunlich, denn es sind schließlich etliche Komponenten wie etwa der Prozessor oder der Akku verbaut, die „im Prinzip“ auch mit nachgeben müssen.
Doch eine zweite Sache unterscheidet das LG G Flex vom Samsung Galaxy Round: Das Device „heilt“ sich von alleine. Gemeint ist damit aber nicht das Display – sondern die Rückseite. Im Grunde genommen handelt es sich um Polycarbonat – zumindest die Haptik soll der des Galaxy S4 ähneln. Doch wer das Gerät mit Kratzern „versieht“, der kann mit anschauen, wie diese nach einigen Minuten wieder verschwunden sind. Das hat was von Magie. Herstellern von Bumpern und Covern dürfte dies womöglich weniger gefallen…
Schon das Samsung Galaxy Nexus hatte (und hat) eine ganz dezente Krümmung. Und seit Jahren halten sich die Gerüchte, dass nahezu alle großen Hersteller biegsame Displays in der Mache haben. Samsung stellte ein solches Touchscreen bereits öffentlich vor. Und in Hinblick auf das Samsung Galaxy Round kommt die Technologie „quasi“ schon zum Einsatz, denn: Auch wenn sich das Display vom Nutzer nicht biegen lässt, ist es eben gebogen in die Gehäusefassung eingelassen. Das Device ist technisch weitestgehend auf Augenhöhe mit dem Galaxy Note 3. Und: LTE A ist zumindest in Asien mit an Bord. Schneller lässt sich abseits des WLan-Netzes nicht im Internet surfen.
Auch LG Electronics bringt mit seinem G Flex Smartphone ein „gewölbtes“ Smartphone auf den Markt. In Südkorea scheint so denn ein Trend losgetreten zu worden sein. Über Sinn und Nutzen einens biegsamen Displays wird noch zu diskutieren sein – und auch die Verkaufszahlen werden vermutlich Aufschluss darüber geben, ob die Entwicklung in die richtige Richtung geht. Zunächst einmal sind die mobilen Begleiter samt Krümmung eines: Gewöhnungsbedürftig. Das G Flex hat derweil wie oben beschrieben noch einen weiteren Bonus: Die Rückseite repariert sich wie von Zauberhand bei Kratzern von selbst. So zumindest verspricht es der Hersteller.
Ein Video zeigt derweil auf, dass das G Flex – im Gegensatz zum „statischen“ Samsung Galaxy Round, tatsächlich biegsam ist: Wird das Device samt seiner Wölbung in der Horizontalen mit dem Display nach unten auf den Tisch gelegt, gibt es deutlich nach, insofern Druck auf die Rückseite ausgeübt wird. Das verspricht durchaus einen Stabilitätsvorteil – ob es derweil gegen Stürze gewappnet ist, bleibt abzuwarten. Denn: Ein Steinschlag könnte vermutlich auf dem Flex-Display zusetzen. Das Display des Galaxy Round ist zwar gebogen – gibt aber bei Druck offenbar nicht nach.
Die weiteren technischen Spezifikationen des LG G Flex sind mehr als annehmbar – und im Highend-Berich anzusiedeln: Verbaut ist der Qualcomm Snapdragon 800 Prozessor, der auch beim neuen Google LG Nexus 5 und beim Galaxy Round verbaut ist. Angetrieben wird das Device von vier Kernen und 2 GB Ram. An Bord sind zudem 32 GB interner Speicher und eine 13 Megapixel-Kamera – das alles ist auf LG G2 Niveau. Zum Start in Südkorea soll noch Android 4.2.2 Jelly Bean die Musik machen, doch ein Update auf Android 4.3 dürfte nicht lange auf sich warten lassen.
Die Touchscreen-Diagonale ist beachtlich – mit 6 Zoll (HD-Oled-Display) darf also mehr von einem Phablet denn von einem Smartphone gesprochen werden. Im Vergleich dazu fällt das Display des Galaxy Round mit 5,7 Zoll zwar kleiner aus, die Auflösung ist der Papierform nach aber besser.
Interessant: Der Akku hat eine Kapazität von 3.500 mAh – und weist somit den Akku des Samsung Galaxy Round samt seines 2.800 mAh-Akkus in die Schranken. Ob nun eher das LG G Flex oder das Samsung Galaxy Round eine runde Sache ist, werden die nächsten Monate zeigen. Man sollte sich im Leben ja bekanntermaßen nicht zu sehr verbiegen.
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