ARD-Polittalk Günther Jauch mit Schäuble und Wowereit: Merklich fad

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Der Wahlabend ist gelaufen? Aber nein – als diesmal um kurz nach 21 Uhr einmal mehr die ARD Günther Jauch in die Politarena entsendete, ist noch nicht final entschieden, ob die Union wird womöglich alleine regieren können. Doch im Gegensatz zu früheren Politiker-Aufeinandertreffen kurz nach den ersten Prognosen einer Bundestagswahl, ging es bei Günther Jauch ähnlich fad zur Sache wie zuvor in der Berliner Runde, die von der ARD und dem ZDF gleichzeitig übertragen wurde.

Die Floskel „nun lassen sie uns doch erst einmal das vorläufige amtliche Endergebnis abwarten“ wurde nicht nur von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, der sich offenkundig einen Verbleib in der Bundesregierung vorstellen kann, sondern auch von Klaus Wowereit gerne bemüht. Ach, was waren das noch für Zeiten, als ein Gerhard Schröder in der Elefantenrunde lospolterte. So zweifelhaft Schröders Auftreten einst war – das Aufeinandertreffen der Spitzenpolitiker, egal ob bei Jauch, in der Berliner Runde, in den Parteizentralen oder in den TV-Wahlstudios an diesem Abend mutete fast ein wenig schläfrig an – „wenn du mir nichts tust, dann mache ich auch nichts“. Muss ein langer Wahlkampf gewesen sein.


Gerhart Baum derweil musste erklären, warum seine Nachfolger den liberalen Karren vor die Wand gefahren haben. Keine sonderlich ermutigende Aufgabe, hat die FDP doch erstmalig die magische Hürde von 5 Prozent nicht genommen. Vielleicht hätte Jauch noch schnell Rainer Brüderle einladen sollen – schließlich wurde er ob des zu erwartenden Wahlergebnisses aus der Berliner Runde ausgeladen.

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Bettina Böttiger durfte dann einmal mehr die Linken ins Spiel bringen – Stichwort „rot-rot-grünes Bündnis“ – und Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo mutmaßte, dass die AfD vermutlich noch mehr Stimmen eingefahren hätte, wenn sie teils die Zügel ein wenig gelockert hätten. Wie weit es eine Protestpartei auf Anhieb bringen kann, das hat di Lorenzo einst in Hamburg erfahren können, als ein Richter gnadenlos agierte.

Und dann war es auch mal genug

„Glauben Sie eigentlich, Sie haben sich einen Idioten in ihre Sendung eingeladen?“, entfuhr es gegen Ende der Sendung Schäuble, als Jauch zum wiederholten Male versuchte zu erfahren, wie denn nun die kommende Koalition aussehen könnte. Dabei hatte Schäuble dieses Grinsen eines Wahlsiegers aufgesetzt. Und Jauch schaute ein wenig bedröppelt aus der Wäsche.

Doch ohnehin war dies die einzige Frage, die offenbar noch eine Rolle spielte an diesem Wahlabend: Wer mit wem? Tja, und Inhalte? Spielten eine „merklich“ untergeordnete Rolle.

Und so verging auch diese Stunde Günther Jauch wie im Fluge. Deutschland hat gewählt – und sitzt am Montagmorgen wieder brav im Büro.

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