Volksfest im Stadtpark

Hamburg. Um 19:10 Uhr betrat Bob Dylan samt kongenialer Band die Freilichtbühne im Stadtpark. Viele tausend Besucher im „Innenoval“ konnten das Spektakel dank des Erwerbs einer Eintrittskarte bestaunen – doch auch etliche Fans ohne Ticket waren entlang der Absperrzäune ganz Ohr und erfreuten sich an den Klängen des Meisters.

Insgesamt 17 Songs seines unfassbar großen Repertoires gab Dylan zum Besten: Der Rock’n’Roll-Kracher „Highway 61 Revisited“, das wunderbar melodiöse „Visions of Johanna“ und weitere zeitlose Klassiker wie „Like a Rolling Stone“ oder „Forever Young“ im Zugabenblock begeisterten.

Wer keine der rund 60 Euro teuren Eintrittskarten ergattern konnte, versuchte zuweilen noch bis kurz vor Beginn des Konzerts ein Ticket zu erstehen. Doch die „Händler“ unweit der beiden Eingangstore verstanden an diesem Sonntag keinen Spaß: 115 Euro pro Konzertkarte – wahrlich meisterliche Preise.

Summer of Love

So zogen es viele Anhänger der Folkmusik vor, entlang des abgezäunten Geländes der Freilichtbühne auf Picknickdecken zu speisen – schließlich ist auch die Musik des 70-jährigen Amerikaners etwas für Genießer.

Bei herrlich mildem Wetter – wenn der Meister kommt, meldet sich sogar der Sommer im Norden zurück – herrschte eine ausgelassene Stimmung: Seifenblasen schwebten über den Köpfen, Bäume wurden erklommen und Barfuß war angesagt. Die Hippie-Kultur der 60er Jahre lebte in Hamburg auf.

Ob da Campingstühle, Käsehäppchen, gekochte Eier sowie genervt dreinschauende Jogger, die versuchten, sich ihren Weg durch die Menge zu bahnen, ins Bild passten, sei einmal dahingestellt.

„Das ist aber gemütlich!“

Auch ein Kamerateam des NDR versuchte, die Stimmung „fernab“ der Bühne zu dokumentieren. „Das sieht aber gemütlich aus wie sie dort liegen. Dürfen wir das filmen?“, fragte eine NDR-Redakteurin zwei ältere Damen. Doch diese entgegneten ganz entspannt auf ihrer Decke liegend: „Nee!“

Denn der Reporterin war womöglich eine Kleinigkeit entgangen: Auch wenn jene Damen keine freie Sicht auf die Bühne hatten – so wollten sie doch „in Ruhe“ der Musik im Stadtpark lauschen.

10 Antworten auf „Volksfest im Stadtpark“

    1. 1a Konzert, tolle Atmosphäre und und ein eigenwilliger, aber guter und legendärer Musiker. Wenn Du auf eine Show mit Einbindung des Publikums willst, dann geh ins Musikanten Stadl oder in den Robinson Club. Es war ein unergesslicher Abend im Stadtpark

  1. Ein großartiges Konzert von Bob Dylan und seiner Band, mit fast schon magischen Momenten, sowas von Präsenz und Spielfreude, das war wirklich große Klasse.

  2. Das Konzert war sehr gut (viel besser als das vor zwei Jahren inBerlin), Bob Dylan schien es Spaß gemacht zu haben, die Band hat sich perfekt mit Dylan abgestimmt, Dylan hat wirklich sein allerbestes gegeben. Aber – darum melde ich mich überhaupt – das Hamburger Publikum war grottenschlecht (da war die Stimmung am 1.4. in Berlin um einiges besser). Hört es zum guten Ton bei sogenannten Dylan-Fans, überhaupt keine positive Reaktion zu zeigen, geschweige denn ein bißchen rhythmisch mitzugehen?

  3. Also ich fand das Konzert absolut superklasse, sowas von Spielfreude, Wahnsinn, und er ist einfach ein Typ mit einem unheimlich starken Ausdruck – also mein bestes Konzert seit Jahren –

  4. ich habe über 20 konzerte gesehn (nicht viel bei dylan-freaks,okay) und weiß bis heute nicht, ob HH sein bestes überhaupt war. wenn du z.t. gänsehaut, tränen oder den offenen mund spürst… wo waren dann die, die sagen es sei nicht gut gewesen? weil nicht Tambourine Man spielte? Frank, sänger von Joker Men (s. dort) Bob, keep a clean nose… or better don't

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