Hamburg. In Deutschland unterhält Thalia rund 300 Filialen und ist aus vielen Innenstädten nicht mehr wegzudenken. Doch der Mutterkonzern Douglas sieht sich zum Handeln veranlasst, da die Umsätze eingebrochen sind. Resultat: 15 Buchläden werden in erster Konsequenz geschlossen.
Das Hamburger Abendblatt hatte Einsicht in eine Mitarbeiterinformation, wonach viele Geschäfte zudem verkleinert werden sollen. Auch wird angedacht, andere kleinere Läden in die Geschäftsräume zu integrieren.
Ob Entlassungen drohen, steht wohl noch nicht fest. Thalia gehört zu großen Teilen der Einzelhandelsgruppe Douglas; bekannt für pfiffige Werbeslogans.
„Entschuldigen Sie, verkaufen Sie auch Bücher?“
Das Online-Geschäft setzt derzeit allen Buchgeschäften zu und E-Books kommen immer mehr in Mode. Zudem, und das ist eine traurige Nachricht für die Hansestadt, zieht sich Jürgen Könnecke aus dem Konzern zurück. Vor 90 Jahren legte seine Familie im Gebäude des Thalia-Theaters den Grundstein für die im Laufe der Zeit stark expandierende Buchhandelskette.
Wer in der Thalia-Filiale in der Europa Passage die Rolltreppe hoch oder runter fährt, kann die Entwicklung des Unternehmens an der Wand in Augenschein nehmen.
Bleibt abwarten, ob dem derzeitigen Trend zum Kauf beim Online-Händler getrotzt werden kann. Schon jetzt muss der Besucher nach Betreten eines Thalia-Geschäfts viele Meter laufen, um Bücher auszumachen: Mit Souvenirs wird versucht, Umsatz zu machen. Doch eine gewisse Gemütlichkeit zum Schmökern wird im „hinteren Bereich“ der Geschäfte noch immer groß geschrieben.
Aufgrund des Mutternkonzerns Douglas steht jedoch zu befürchten, dass Thalia in Zukunft womöglich noch ganz andere Duftmarken abgibt…