Würden Sie Christian Wulff als Freund bei Facebook hinzufügen?

Am Mittwoch versuchte Christian Wulff, in einem Fernsehgespräch diese ganze Häusle-Kredit-bei-Springer-Anruf-Geschichte aus der Welt zu räumen.

Der Bundespräsident stellte sich in einem gemeinsamen Gespräch den Fragen von ARD-Ikone Ulrich Deppendorf und ZDF-Fee Bettina Schausten.

Über zwanzig Minuten lang bekam Wulff die Möglichkeit, sich bei ARD, ZDF und vorab auf den Webseiten der beiden öffentlich-rechtlichen Sender zu rechtfertigen. Natürlich, er hat sich für den wütenden Anruf bei den Springer-Leuten wie Kai Diekmann oder Mathias Döpfner entschuldigt.

Und die Einladung des Welt-Redakteurs im Sommer war doch auch nur freundschaftlicher, klärender Natur. An Rücktritt dachte Wulff nie. Einzig seine heisere Stimme ließ erahnen, dass es in den letzten Tagen viel Redebedarf im Schloss Bellevue gab.

Übernachten bei Freunden

Und dann war da ja noch die Sache mit den Übernachtungen bei Freunden: Wenn Wulff bei guten, langjährigen Freunden übernachte, zahle er natürlich nichts. Berlin ist schließlich immer eine Reise wert, und die Freunde würden Wulff und seine Gattin ebenfalls besuchen. Für lau. Wie du mir, so ich dir.

„Zahlen Sie, wenn Sie bei Freunden übernachten?“, fragte ein „angriffslustiger“ Wulff die Moderatorin Schausten aus heiterem Himmel. Diese entgegnete, sichtbar überfordert: „Ja.“ Good lord.

Bei Facebook gibt es freilich schon eine Gruppe: „Übernachten bei Bettina Schausten.“ Sie zahle 150 Euro pro Übernachtung, egal in welcher Stadt. Das füllt womöglich die Portokasse in krisengebeutelten Zeiten. Denn Freundschaften sind schnell geschlossen.

Immer weiter

Wulff also wird weitermachen. Ramponiertes Image? Unrechtbewusstsein? Alles strittig. Die Frage, die bleibt: Würden die Deutschen das Staatsoberhaupt als Freund bei sozialen Diensten wie Facebook oder Twitter „adden“?

Der Verband Bitkom machte eine Umfrage, und das Ergebnis: Nur 19 Prozent würden eine Einladung von ihrem Chef annehmen. Online-Freundschaften mit dem Boss sind also noch die Seltenheit.

Christian Wulff indes propagiert ja stets die Nähe zum Volk. Und den großen Rückhalt in der Bevölkerung. Wir hätten da einen Vorschlag: Warum verschickt der Bundespräsident nicht 82 Millionen Einladungen bei Facebook?

Aber nicht über womöglich viele, viele Absagen traurig sein…

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