Viel Pop beim Deutschen Radiopreis 2011

Hamburg. Auch die zweite Auflage ist geglückt: Der Deutsche Radiopreis 2011 bot solide Unterhaltung – ein kurzweiliger Abend mit Pop-Größen wie Roxette oder Blunt, James Blunt.

Die zehn ausgezeichneten Gewinner freuten sich diebisch, Laudatoren wie Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo und Waldi Hartmann (als „prominenter Überraschungsgast“ angekündigt) erzählten munter drauf los.

Bildergalerie: Deutscher Radiopreis

Durch den Abend führte eine gut aufgelegte und schlagfertige Barbara Schöneberger, die wirklich keinen Spruch liegen ließ: Großartig.

Im „Warm-Up“ vor der Übertragung der Gala wies sie die anwesenden Prominenten auf einen wichtigen Tatbestand hin: Der Abend sei eine Radiogala, falls so mach Anwesender gar nicht genau wisse, wo er hier (Schuppen 52 im Hamburger Hafen) gelandet sei, ob der großen Anzahl an Gala-Einladungen.

Die gemeine Cosma

Der Abend also verlief ganz und gar harmonisch. Nur Cosma Shiva Hagen tanzte aus der Reihe der Radioanbeter. Zu Beginn ihrer Laudatio sprach sie etwas von wegen: „Ich höre gar nicht so viel Radio, beim Abwaschen vielleicht. Oder wenn dann mal im Auto, auf der verzweifelten Suche nach Musik, die mir gefällt.“

Als sie merkte, dass es im Schuppen plötzlich ganz still wurde, ergänzte sie stockend, das sei jetzt wohl „gemein“. Klar, Bonuspunkte hat sie beim Saalpublikum nicht gesammelt.

Das Glück von Shiva Hagen: Die Gewinnerin in der Rubrik „Beste Moderatorin“, Sabine Heinrich von 1LIVE, ist eine Sympathieträgerin und ließ die wirren Worte der Laudatorin schnell wieder vergessen. Auch Volker Haidt von Radio SAW bedankte sich artig für seine Auszeichnung als bester Moderator.

Momentan ist richtig

Als „Beste Innovation“ (welch Name!) wurde „90elf – Dein Fußball-Radio“ gekürt, freuen durften sich Florian Fritsche und Christoph Kruse. Runde Sache.

Der krönende Abschluss der Veranstaltung aber war – natürlich – der Auftritt von Herbert Grönemeyer: Schon auf dem roten Teppich strahlte er eine unglaubliche Ruhe aus, und scheute auch die Fragen eines kleinen lokalen Senders aus Berlin nicht. „Burger King oder McDonalds?“, wurde der Musiker allen Ernstes gefragt. Antwort: „Weder noch.“ Manch anderem Prominenten wären solche Fragen sicherlich auf den Magen geschlagen.

Grönemeyer erzählte als Gewinner des Sonderpreises (welch Kategorie!) später am Rednerpult auf der Bühne von seinem musikalischen Werdegang. Zunächst wurde er im Radio nicht gespielt, dann irgendwann hieß es: „Lasst den doch mal singen.“

Tja, und da steht nun ein strahlender Grönemeyer, der betont: „Das haben sie jetzt davon.“

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