3:0 gegen Holland, Klose überragend

Hamburg. Vor zwei Jahren spielte die deutsche Fußballnationalmannschaft in der Hamburger Imtech Arena zum Saisonfinale nur Remis gegen Finnland. Das 1:1 enttäuschte einen Großteil der Besucher, ein Pfeifkonzert im Volkspark war die Folge.

Am gestrigen Abend war alles anders: Das Publikum sang schon in der siebzigsten Spielminute „oooooh, wie ist das schön.“ Und ZDF-Kommentator Béla Réthy konnte sich nicht verkneifen, zu betonen: „Das ist der Klassiker zum Klassiker.“

Und tatsächlich: Viel wurde im Vorfelde der Partie Deutschland gegen die Niederlande (oder wegen uns auch Holland, wenn es alle schreiben) geunkt: Über das verlorene Halbfinalspiel in Hamburg bei der EM 1988 etwa. Über Freundschaftsspiele zum Jahresausklang, bei denen sich die DFB-Elf nicht immer hoch motiviert zeigte. Und so weiter.

Doch offenbar bedarf es nur eines „Klassegegners“ – und schon wird eine Fußballgala geboten!

Nur der Salto fehlte

Spieler des Abends war sicherlich Miroslav Klose. Der „Dino“ in der Mannschaft rief im Stadion des „Dinos der Bundesliga“ eine sensationelle Leistung ab – fast überall auf dem Platz war der Stürmer zu finden. Früher hieß es, der Miro, der trifft nur gegen „kleine Gegner“. Doch gegen Holland, Nummer zwei der Fifa-Weltrangliste, bereitete Klose zwei Tore wunderbar mit vor und köpfte zum 2:0 selbst ein.

Manuel Neuer hat sich nach 90+2 Spielminuten hoffentlich keine Erkältung eingefangen, es war kühl in Hamburg. Und zu tun bekam der Keeper des FC Bayern München so gut wie nichts.

Auch der „modische“ Trenchcoat von Bundestrainer Jogi Löw spannte merklich, trug er doch einige Lagen unter seinem Mantel, um gegen die Kälte anzukämpfen. Nur ein, zwei Mal stand er auf und hatte am Spielfeldrand etwas zu monieren.

Ihr könnt nach Hause fahrn’…

Ansonsten spielte die DFB-Elf fast nach Lehrbuch: Dem 3:0 ging eine sehenswerte Ballstafette voraus. Noch im Fünfmeterraum legte Klose quer auf den guten Mesut Özil. Den ersten Treffer erzielte Thomas Müller, der im Grunde genommen an jeder Angriffsaktion beteiligt war.

Sami Khedira und Toni Kroos ließen im Mittelfeld nichts anbrennen. Mark van Bommel, Klaas-Jan Huntelaar und Co wirkten dagegen überfordert. In der zweiten Hälfte ließ die Motivation zudem merklich nach.

Einzig DFB-Offensivkraft Lukas Podolski, in Hälfte zwei ausgewechselt, fand keine richtige Bindung zum Spiel. Dennis Aogo vom HSV lieferte derweil eine souveräne Leistung in der Viererkette ab und dürfte bei der EM parat stehen, sollte Phillip Lahm einmal ausfallen.

Ein wahres Fußballfest in Hamburg.

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