Konzert Die Ärzte in Hamburg: Noch immer rockbar

Hamburg. Irgendwann ist man in einem Alter, da sollte der geneigte Musikanhänger die beste Band der Welt auch mal live gesehen haben: Die Ärzte.

Und so machte sich der Autor dieser Zeilen am 25. August auf zur Trabrennbahn in Bahrenfeld, um Die Ärzte bei ihrem letzten Konzert der aktuellen Open-Air-Tournee live zu erleben – und das im Schlepptau von zwei ausgewiesenen Ärzte-Fans.

Man darf dem Ärzte-Trio durchaus zugestehen, dass sie es in drei Jahrzehnten Bandgeschichte tatsächlich geschafft haben, viele, viele Hits zu produzieren. Quasi der Gegenentwurf zum One-Hit-Wonder.

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Und so waren es natürlich Gassenhauer wie „Deine Schuld“, „Schrei nach Liebe“, „Junge“ oder „Unrockbar“, die die über zehntausend Konzertbesucher durchaus zu Tanzeinlagen inspirierten. Während des über dreistündigen Konzertes sprang der Funke immer mal wieder über, doch so richtig zu lodern fing es nicht an.


Mag sein, dass die Organisatoren einen gewissen Anteil daran hatten: Im Bereich hinter dem zweiten Wellenbrecher war noch sehr viel Platz und erst zwanzig Minuten nach Konzertbeginn wurden weitere Besucher „reingelassen“ in die Party-Zone. Grund: Das Ordnungsamt hatte vorher kundgetan, dass es sich um ein „Grüne-Wiese-Konzert“ handelt. Doch mit der Picknick-Decke zu Die Ärzte gehen, nein, so alt sind die Herrschaften „on stage“ dann wahrlich noch nicht.

Konzert? Auch

Ärzte-Fans sind ja Anhänger der launigen Gespräche von Farin Urlaub, Bela B. und Rodrigo González. Doch für jene Besucher, die Die Ärzte ob ihrer Musik ins Herz geschlossen – aber noch nie live erlebt haben, war es teils schon etwas irritierend, wenn die Blödeleien etwas Überhand nahmen. Aber nicht, dass wir uns hier falsch verstehen: Sympathiepunkte hat das Trio gewiss nicht verspielt.

Dass die drei Kappellenmitglieder begnadete Musiker sind, zeigten sie zudem, in dem spontan Songs angespielt wurden: Und so kamen unter anderem Europe mit Final Countdown zu unerwarteten Ehren in Bahrenfeld.

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Das neue Album „auch“ wurde derweil längst nicht komplett durchgespielt – zu groß ist das Repertoire an Nummern, die an einem solchen Abend nicht fehlen dürfen. „M+F“ ist den Dreien vermutlich schon wieder fast zu kommerziell – Klassiker wie „Zu spät“ und „Hurra“ gingen derweil richtig „nach vorne“.

Nach dem Konzert, inklusive dreier Zugabenblöcke, war dann Schluss neben der Trabrennbahn. „Sie haben Westerland nicht gespielt“, sagt eine Frau mittleren Alters. Ach stimmt, der fehlte ja auch noch.

Mit zwei begeisterten Ärzte-Fans schlenderte der Autor dieser Zeilen so denn gen Shuttle-Bus. Dass die beste Band der Welt in seinen Augen für immer die Beatles sein werden, spielte in diesem Moment natürlich keine Rolle.

3 Antworten auf „Konzert Die Ärzte in Hamburg: Noch immer rockbar“

  1. Mir ist diese Konzertbesprechung auch viel zu verhalten und lässt die angemessene kritiklose Begeisterung vermissen.
    Ich schließe mich hiermit ausdrücklich meinen beiden Vor-Kommentatoren an!

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