Eels „Wonderful, Glorious“: Einfach mal gut drauf sein

Mark Oliver Everett ist ein begnadeter Songwriter. Mit seiner Combo – den „Eels“ – vermag er richtig „nach vorne zu gehen“ (live mutet das teils fast wie „Hard Rock“ an) – doch viele Anhänger weltweit schätzen „E“ vor allem ob seiner schwermütigen aber zugleich unglaublich eingängigen Melodiken.

Auf seinem neuen Langspieler „Wonderful, Glorious“ schaffen es die Eels so denn erneut, fast alles richtig zu machen. Einzig – und dieser eine Kritikpunkt sei uns gestattet – der ganz große Rocker fehlt, das „Dirty Girl“ im Jahre 2013. Der Opener „Bombs Away“ hat freilich ein wichtiges politisches Statement und eine Rock-Attitüde, aber die Harmonie haut einen nicht um. Anders verhält es sich da etwa bei „New Alphabet“ – ein Mid-Tempo-Song: Das Lied nimmt eine diese wundersam melodiösen Wendungen, die „E“ zuweilen einfach mal aus dem Hut zaubert.

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Everett hat freilich schon Meisterwerke veröffentlicht in Zeiten, als es privat nicht ganz so gut lief: Trennung, Kummer – klar, in diesen Zeiten geht das Songwriting fast von alleine. Doch wer nun glaubt, ein glücklicher „E“ vermag keine schönen Lieder zu schreiben, der irrt: Die Liebeserklärung „True Original“ ist ein sehr schön reduzierter Song: E-Gitarre, Bass – und der markant kratzige Gesang des Amerikaners.

Während anderen Künstlern zuweilen auf der Platte am Ende die Luft ausgeht, hat Everett noch richtig Puste: „I Am Building a Shrine“ ist ein psychedelischer 60es-Popper: Fulminant! Und der Title-Track „Wonderful, Glorious“ ist noch mal ein schwungvoller Titel am Ende des Albums mit kitschigen Synthesizer-Klängen – großartig!

Diese Platte darf in keiner Eels-Sammlung fehlen. Und auch jene Musik-Freunde, die mit den Klängen des Amerikaners bis dato nicht in Berührung kamen, können bedenkenlos zugreifen.

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