Hamburg. Wie Spiegel Online unter Berufung auf Senatskreise berichtet, wird der Bau der Elbphilharmonie noch einmal eine ganze Stange teurer: Statt der bisher kolportierten 377 Millionen Euro soll der Konzerthaus nun voraussichtlich satte 575 Millionen Euro kosten – ist damit aber noch immer billiger als der geplante Hauptbahnhof in Stuttgart oder der neue Hauptstadtflughafen in Berlin.
Ursprünglich wurde von einer Bausumme in Höhe von 77 Millionen ausgegangen. Nun berät der Senat samt Bürgermeister Olaf Scholz, ob es so denn mit dem Baukonzern Hochtief weitergeht – oder ob sich mal eben neu orientiert wird.
In der Vergangenheit gab es diverse Streitpunkte zwischen der Hansestadt und dem Baukonzern: Kostenexplosion, Statik des Daches und Zeitpunkt der Fertigstellung.
Die Qual der Wahl?
Doch egal wie sich die Stadt entscheidet: Die Kosten steigen so und so. Der wohl wahrscheinlichste Plan sieht vor, dass die Stadt an Hochtief festhält („gute Freunde kann niemand trennen“), sich jedoch vertraglich eine Schlüsselübergabe am 1. Juli 2016 zusichern lässt. Genau, 2016. Das wäre dann einmal mehr ein Jahr später. Weitere Bedingung dürfte sein, dass einmal feucht durchgewischt wird und die Fensterfassade auf Hochglanz gebracht wird.
Sollte die Stadt Hamburg derweil quasi in Eigenregie den Bau des Konzertsaals samt angeschlossenem Hotel und Appartements weiter betreuen, würde sich die Fertigstellung womöglich um noch um ein weiteres Jahr verzögern.
Die anfängliche Euphorie ob des Konzertsaal-Baus in der HafenCity ist verflogen. Doch die Strahlkraft des schiffähnlichen Gebäudes – entworfen von den Basler Architekten Herzog & de Meuron – ist noch immer gegeben. Und sollte nicht nur aufgrund der Bausumme auch noch einige Jährchen Bestand haben.
Sehen wir es mal positiv: Seit einigen Tagen fährt die neue U4 ins Quartier an die Elbe: Bauvorhaben nehmen zuweilen also auch im neuen Stadtteil HafenCity ein Ende.