Google Glass, Galaxy S4 Nexus-Edition – kein Nexus 5 & X Phone

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Auf der „offiziellen“ Bühne der Keynote zu Beginn der Google-Entwicklerkonferenz I/O wurde die „Datenbrille“ Google Glass nicht präsentiert. Auch einer der Google-Bosse, Larry Page, der sich am Ende der dreistündigen Veranstaltung den Fragen der anwesenden Journallie in San Francisco stellte, zauberte Google Glass nicht aus dem Hut. Für Aufsehen sorgte vielmehr das Samsung Galaxy S4 Google Edition. Oder die Überarbeitung von Google Maps oder Google+, auch Musik soll fortan gestreamt werden bis der Arzt kommt. Das mögliche Nexus 5, das erneut in Kooperation mit LG Electronics entstehen soll, und das X Phone aus Googles Motorola-Schmiede wurden nicht vorgestellt – das war erwartbar.

Doch am Rande der Veranstaltung durften ausgesuchte Vertreter das neue Hightech-Spielzeug Google Glass antesten – und so wurden zumindest einige technischen Daten bekannt. Die Kamera kann Videos mit 720p aufnehmen – nicht 1.080p, aber immerhin. Der interne Speicher beträgt 16 GB, für weiteren Speicher sollen Clouds sorgen. Und die integrierte Kamera macht Bilder mit 5 Megapixeln. Die Testversion soll aber noch recht „abgespeckt“ gewesen sein, App-Entwickler stehen aber offenbar Schlange. Ausprobiert werden konnte etwas das Abrufen von E-Mails oder das Öffnen von Internetseiten. Die Google-Suche soll zudem ähnlich laufen wie mit Siri von den Kollegen aus Cupertino.


Zwei Sachen schießen uns beim Lesen der diversen Test-Beschreibungen von Google Glass durch den Kopf: Können „Träger“ von Google Glass Bilder machen, ohne das der Gegenüber etwas davon merkt? Oder geht ein rotes blickendes Licht an? Oder muss der User mit einer Fahne wedeln? Wohl kaum. Und: Warum hat Google Glass (offenbar wird auf den Artikel verzichtet) kein… Glas? Beziehungsweise: Können etwa Sonnengläser in das Gestell „integriert“ werden? Quasi als Modell „Google Glass Sun“?

Der Release von Google Glass soll Anfang 2014 erfolgen – wir behalten die Lage im… Auge.

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Weitere Vorstellungen auf der I/O: Es googelt!

Ob die rund 6.000 Damen und Herren bei der Google Entwicklermesse I/O in San Francisco allesamt Blumenschmuck auf dem Kopf trugen, ist nicht überliefert. Doch allzu blumig sind die Kritiken zur Keynote bis dato nicht: Irgendwie fehlte das ersehnte ganz große Highlight. Mit dem Samsung Galaxy S4 Google Edition ist jedoch ein Überraschungs-Coup geglückt.

Doch der Reihe nach, fangen wir mit den „Dingen“ an, die nicht vorgestellt wurden – teils ein wenig überraschend, teils erwartbar: Es wurde keine neue Variante des LG Nexus 4 präsentiert. Seit Wochen schon heißt es, dass eine Version des Nexus 4 samt 32 GB und LTE geplant sei. Doch zumindest auf der Eröffnungsveranstaltung zur I/O fehlte diesbezüglich jeder Hinweis. Auch ein Nexus 5 wurde noch nicht vorgestellt. Angeblich möchte Google seine Kooperation mit LG Electronics fortsetzen – und im Winter könnte das Nexus 5 auf den Markt kommen; Hinweise fehlte.

✎ LG Nexus 4: Ab dem 10. Juni auch in weiß

Und was ist mit dem Motorola X Phone? Google hatte unlängst die „Handysparte“ (schreibt man das im Smartphone-Zeietalter überhaupt noch so?) von Motorola übernommen. Und aktuell soll an jenem X Phone gewerkelt werden – auch so ein Android-„pur“-Device ohne zusätzliche Benutzeroberfläche. Noch ist sich die Fachwelt uneinig, ob es sich dabei um ein gehobenes Mittelklassemodell handelt – oder womöglich doch um ein Highend-Gerät. Es darf weiter spekuliert werden: In San Francisco fehlte vom X Phone jedenfalls jede Spur.

Zweite Nexus 7 Variante nicht präsentiert

Auch eine verbesserte Variante des Nexus 7 wurde nicht vorgestellt. In den letzten Wochen rumorte es kräftig in der Gerüchteküche, einige Herrschaften waren dann doch „felsenfest“ von einer Präsentation ausgegangen. Ob und wann derweil eine zweite Auflage des Nexus 7 in diesem Jahr folgt – darüber kann (weiterhin) nur gerätselt werden. Dass eine zweite Version des äußerst erfolgreichen Mini-Tablets von Asus und Google folgt, darauf können wir uns sicherlich einigen.

Doch eine Hardware-Überraschung gab es dann wie anfangs erwähnt doch: Das Samsung Galaxy S4 als Google Edition. Sprich: Jene Variante des erst Ende April auf den Markt gekommenen Smartphones kommt ohne die Samsung-Benutzeroberfläche TouchWiz des Weges. Zudem kann auch andere Firmware ohne Probleme aufgespielt werden. Und just jene Meldung überrascht denn doch, denn im Grunde genommen lassen Samsung und Google das Samsung Galaxy Nexus „aufleben“: Bereits der Vorläufer des Nexus 4 war eine Gemeinschaftsproduktion – und war (und ist) technisch angesiedelt zwischen dem Galaxy S2 und S3. Egal, ob das Kind nun „Samsung Galaxy S4 Google Edition“ getauft wurde, oder nicht: Im Grunde genommen handelt es sich um ein Nexus-Modell. Denn der entscheidende Faktor wird erfüllt: Android „pur“ – in der aktuellen Version 4.2.2. Sollten auch die Updates ähnlich schnell ausgerollt werden wie bei der Nexus-Reihe, dürfte Android 4.3 zeitnah folgen.

Nexus? Oder nicht Nexus? Das ist hier die Frage

Und ein weiterer Punkt spricht für die „Nexus-These“: Zumindest in den Staaten wird das Samsung Galaxy S4 Google Edition zunächst nur über den Google Play Store erhältlich sein. Ein „Preis-Kracher“ wie das Nexus 4 ist das Samsung Galaxy S4 Google Edition jedoch nicht: 649 US-Zacken müssen auf den Tisch geblättert werden.


An den technischen Spezifikationen ändert sich im Vergleich zur „normalen“ Version (von der es freilich zwei gibt: Eine mit vier Kernen und eine mit zwei Quadcore-Prozessoren) nichts. 16 GB Speicher sind gesetzt – und ein microSD-Slot. Hier also sammelt das Galaxy S4 Google-Edition weiter fleißig Bonuspunkte, denn auf einen microSD-Slot hat Google bei seiner Nexus-Reihe bis dato verzichtet. Die Preisdifferenz des S4 „GE“ zum Nexus 4 von 300 Euro lässt so manch Bonuspunkt jedoch auch schnell wieder dahin schmelzen…

Ab Mitte Juni soll das Galaxy S4 Google Edition vorerst in den USA erhältlich sein. Doch in unseren Augen gibt es wenig Argumente, warum Samsung und Google jenes Modell nicht auch in anderen Ländern anbieten sollten.

Der eben erwähnte Google Play Store wurde übrigens überarbeitet und hat nun – egal ob am Rechner oder mobil – die gleiche Benutzeroberfläche: Ganz schick. Auch der „Social Network“-Dienst Google+ wurde optisch bereits zum zweiten Mal seit seiner Einführung im Frühjahr 2011 überarbeitet: Technisch macht alles einen pfiffigen Eindruck. Auch in Deutschland wurde das neue Layout parallel zur I/O bereits freigegeben.

Nutzer haben fortan die Möglichkeit, bis zu 15 GB Speicher mit Bildern zu belegen. Zudem gibt es neue Bildverbesserungsfunktionen. Unser erster Eindruck: So langsam aber sicher sollte sich Facebook warm anziehen.

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Google Maps bekommt ebenfalls neue Funktionen spendiert – wer in seinem Google-Konto eingeloggt ist, kann nun besser Marker setzen. Zudem sollen etwas gastronomische Angebote transparenter angezeigt werden. Solange Google seinen Kartendienst nicht verschlimmbessert, bleibt Maps ohnehin das Maß aller Dinge.

All Google Play Music All Access: Rock’n’Roll?

Zudem ist Google womöglich Apple und Amazon einen halben Schritt voraus: Google Play Music All Access ist ein neuer Streaming-Dienst – in den Staaten können für 9,99 US-Dollar pro Monat Lieder nach belieben gestreamt und – natürlich – angehört werden. Auch der Apfel-Konzern und der Versandhändler planen offenbar ähnliche Dienste. Fragt sich, ob diese Entwicklung so langsam aber sicher der Abgesang der „Kauf-mps3s“ bedeutet?

Eine Enttäuschung war die diesjährige I/O von Google gewiss nicht. Und eine wahre Überraschung ist dem Suchmaschinen-Giganten eben auch geglückt, denn: Zuletzt war immer wieder die Rede davon, Samsung und Google hätten sich überworfen. Nur deshalb habe sich Google zuletzt an LG drangehangen oder würde das X Phone entwickeln. Dem IT-Giganten aus Südkorea war zudem nachgesagt worden, dass sie an einem eigenen Betriebssystem arbeiten, da ihnen die erstarkte Nexus-Reihe gar nicht in den Kram passt. Doch die Google Edition des Samsung Galaxy S4 zeigt uns: Wenn es um Profit geht, hält man gerne zusammen.

Google Glas „am Rande“

Ein Wehrmutstropfen ist derweil, dass das X Phone noch nicht präsentiert wurde: Die Neugierde war und ist groß. Das Nexus 5 lässt ebenfalls auf sich warten – und das Nexus 4 erscheint womöglich kurzfristig doch noch in neuen Varianten – wie etwa beim Nexus 7 geschehen. Vielleicht wollte dies Google kleinere „Hardware-Updates“ gar nicht so groß an den Nagel hängen.

Ach so, ein wenig neidisch sind wir dann doch auf jene Journalisten (mit Blumen im Haar), die wie anfangs beschrieben bereits Google Glas testen durften.

Das dürfte sich spätestens im kommenden Jahr ändern: Zur nächsten I/O. Dann auch ganz offiziell mit Google Glass. Wetten?

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