Anfang November veröffentlichte Google das LG Nexus 5. Doch bereits kurze später ließ der Suchmaschinen-Gigant aus Mountain View eine weitere Katze aus dem Sack. Das Motorola Moto G so denn ist seit einigen Wochen in der Variante mit 8 GB – und seit einigen Tagen auch in der Version mit 16 GB internen Speichers im Handel erhältlich. Wobei die ersten Exemplare schon wieder vergriffen sind – der Versandhändler Cyberport etwa gibt an, dass die „16er“-Variante ab dem 9. Januar lieferbar ist. Das Nexus 5 und Moto G kommen beide mit Stock Android des Weges, wenngleich Android gefühlt mit einer Google-Oberfläche versehen ist, sind die Google-Anwendungen doch längst allgegenwärtig.
Nun, warum wir gleich zu Beginn unseres Store-Tests auf den internen Speicher des Moto G eingehen? Weil dieser mit dem Preis verknüpft ist: Die 8 GB Variante kostet rund 170 Euro, und die 16 GB Version rund 200 Euro. Gerade einmal für 30 Euro mehr gibt es 8 GB mehr Speicher – wobei von den „ersten“ 8 einige GB durch Android und die Anwendungen belegt sind. Hier möge jeder seine eigene Rechnung aufmachen.
Warum das Motorola Moto G auch ansonsten seinen Preis mehr als rechtfertigt, erläutern wir im Folgenden: Das Moto G liegt sehr gut in der Hand und ist ein wahres Fliegengewicht. Die gläserne Front zieht sich auch über die Seitenränder und schließt mit der Polycarbonat-Rückseite ab – ein sehr schöner Effekt. Die Rückseite ist rutschfest und macht einen wertigen Eindruck – wenngleich uns die „Griffigkeit“ des LG Nexus 5 noch einen Deut mehr zusagt. Doch dies ist eine Geschmacksfrage.

Die Rundungen des Moto G gehen völlig in Ordnung, nicht zu verspielt geschwungen – aber eben auch nicht zu kantig. Das Nexus 5 ist in unseren Augen eine Spur zu „eckig“. Der Touchscreeen des Moto G füllt die Front derweil ähnlich gut aus wie der des Nexus 5. Die Anordnung der Buttons des Moto G ist jedoch ein wenig gewöhnungsbedürftig, zumindest was die Lautstärkenregulierung anbetrifft: Am rechten Rand mittig.
Mit seinem 4,5 Zoll Display ist das Motorola Moto G doch spürbar kleiner als das Google Nexus 5 – doch wird es Menschen geben, die ein 5 Zoll Display als zu wuchtig erachten. Das Display samt einer Auflösung von 720 x 1.280 kommt farbintensiv des Weges, Schriften lassen sich gut lesen. Einzig, wer kurz zuvor ein Full HD Display – etwa das des Nexus 5 – in Händen gehalten hat, erkennt die leicht krisselige Struktur der Bilder. Ein paar Abstriche müssen so denn in Kauf genommen werden.
Die Power unter der Haube des Moto G ist im oberen Mittelfeld anzusiedeln: Der 1,2 GHz Prozessor samt vier Kernen lässt nichts anbrennen.
Motorola Moto G: Kaum Abzüge in der B-Note?
Da wir nun schon einige Male den Vergleich mit dem Nexus 5 bemüht haben, sei angemerkt, dass das Highend-Gerät von Google in der 16-GB-Variante über den Play Store für 350 Euro zu beziehen ist. Immer noch ein guter Preis im Vergleich zur Konkurrenz, aber eben auch 150 Euro teurer als das Mittelklasse-Modell Motorola Moto G.
Und sonst? Nun, das Surfen im WLAN-Netz ist mit dem Moto G die reinste Freude, Seiten werden schnell dargestellt, kein lästiges Ruckeln beim Scrollen, nahezu flüssige Darstellung. Google Maps funktioniert reibungslos und auch weitere Apps starten schnell.
Die Kamera des Moto G, mittig auf der Rückseite samt Blitzlicht angeordnet, ist mit 5 Megapixeln ausgestattet. Die Fotos machen einen soliden Schnappschuss-Eindruck. Das Nexus 5 ist samt einer 8 Megapixel-Kamera erschienen, Google hatte zudem mit seinem Android 4.4.2 Update bereits Feinjustierungen für die Kamera vorgenommen. Ein großer Unterschied zwischen der Bildqualität ist zumindest einmal auf die Schnelle zwischen dem Moto G und Nexus 5 nicht auszumachen. Motorola – die Mobilfunkbranche wurde von Google unlängst übernommen – hat hier seinen Job gemacht.
Wer also auf der Suche nach einem soliden mobilen Begleiter ist, der zu einem verhältnismäßig günstigen Preis zu bekommen ist, der sollte sich das Motorola Moto G einmal genauer ansehen. Wer jedoch Ausschau nach einem Highend-Gerät hält, der dürfte eher zum Nexus 5 tendieren. Doch nicht jeder Erdenbürger ist gewillt, 350 Euro und mehr für ein Smartphone auszugeben.
Die wahre Stärke des Moto G ist somit nicht die gute Ausstattung, sondern der sehr gute Preis.
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