Was unterschied zuletzt „Gottschalk Live“ von der „Harald Schmidt Show“? Ganz einfach: Gottschalk wirkte in seinem zum Talkshow-Studio umfunktionierten „Wohnzimmer“ verloren, Schmidt indes fühlt sich in seinem Studio 449 in Köln-Mülheim seit vielen, vielen Jahren wohl.
Seit das Ende der Schmidt Show in Sat.1 bekannt ist (Anfang Mai ist Feierabend), blüht „Dirty Harry“ geradezu auf. Wenn heute Abend Jack White vorbeischaut, ist einschalten geradezu Pflicht. Bei Gottschalk Live indes ist Pamela Anderson zu Gast. Und Heidi Klum wird zugeschaltet. Eine – wohlwollend ausgedrückt – „vorabendliche“ Gästemischung.
Wohin des Weges
Schmidt geht in seiner Late-Night-Show gekonnt mit seiner Situation („Rausschmiss“) um, Anke Engelke konnte Gottschalk gerade einmal drei Sätze zum Ende seiner Show im Juni entlocken.
Wer die Auftritte der „Ladykracher“-Frontfrau am Dienstag bei Schmidt und am Mittwoch bei Gottschalk vergleicht, wird feststellen: Einen Abend war sie locker aufgelegt, einen Abend wusste sie nicht so recht, was sie ob der tristen Stimmung überhaupt sagen soll
Gottschalk ist der größte Entertainer Deutschlands. Es ist zu hoffen, dass er ein Format mit mehr Stil und „Größe“ angeboten bekommt. Ob in der ARD oder wo auch immer. Das gedrungene Studio im Berliner Humboldt Carré war nicht seine Welt. Auch wenn es wohlgemerkt durchaus einige Höhepunkte gab. Dann, wenn Gottschalk gut aufgelegt und spontan zu witzeln begann.
Schmidt indes ist nicht auf der Suche nach einem neuen Format. Gerne würde er seine Late-Night weiter „allabendlich“ präsentieren. Doch ein Sender muss gefunden werden.
Einfach mal Günther fragen.