Hamburg und der Umwelt-Reinfall

Hamburg. Einmal Umwelthauptstadt Europas sein, welche Kommune träumt davon nicht. Hamburg hatte das Glück. Nur hat davon kaum jemand etwas mitbekommen. Nach Brüssel ist die Stadt an Elbe und Alster erst die zweite Metropole, die den „Titel“ von der EU-Kommission hat verliehen bekommen.

Doch Verbände gehen nun mit der „Umwelt-Auszeichnung“ hart ins Gericht. Alexander Porschke des Hamburger Naturschutzbundes (NABU) etwa wirft dem Senat mangelndes Engagement vor. Von Enttäuschung ist die Rede.

Von neuen umweltpolitischen Maßnahmen keine Spur, stattdessen wurden geplante Projekte gestrichen.

– Stadtbahn ist abgefahren
– City-Maut aus der Stadt verbannt
– Landstrom für Kreuzfahrtschiffe ist baden gegangen

Dass all diese Punkte bei der Vergabe zur Umwelthauptstadt Europas eine Rolle spielten, darf durchaus erwähnt werden.

Auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) und der Botanische Verein betonen in der bilanzierenden Pressekonferenz, dass dem Senat die Umwelt nicht so unbedingt am Herzen liegt.

Der NDR zitiert ADFC-Vorstand Susanne Elfferding mit den Worten, wonach von den ursprünglichen Plänen so gut wie nichts umgesetzt wurde. Autsch.

Der Zug ist abgefahren

Doch ein Projekt fand dann doch noch lobende Worte: Der „Zug der Ideen“ tingelte ab April als rollende Ausstellung ein knappes halbes Jahr durch 13 europäische Länder. So etwas wie Außendarstellung kommt eben immer gut an.

Und der Senat? Der gibt an, dass in diesem Jahr das „umweltpolitische Bewusstsein“ geschärft wurde. Hauptsache, es hat sich niemand geschnitten.

Ach ja, und es wurde betont, dass die Hansestadt auch Hauptstadt der Windenergie sei.

Viel heiße Luft also.

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