Boss will Haltezeit verkürzen

Hamburg. Günter Elste, ehrwürdiger Hochbahn-Chef, gab dem Hamburger Abendblatt ein Interview. Und in diesem verkündet der Boss: Die Abfertigungszeiten sollen am Bahnsteig künftig im Schnitt auf 7,5 Sekunden reduziert werden. Bis dato halten die U-Bahnen bis zu elf Sekunden.

Die Begründung: Der Lokführer hätte somit mehr Zeit, um die Strecken zwischen den jeweiligen Stationen zurückzulegen und er müsste nicht mehr so rasen. Das wiederum spare Strom. Und Geld: Einsparungen von 1,4 Millionen Euro seien möglich, so Elste.

Fallbeispiel

Die Frage ist: Wenn die Abfertigungszeit verkürzt wird, was kommt das als nächstes? Die Verkürzung der Standzeit?

Wir versuchen uns das Szenario gerade einmal vorzustellen: Dienstag, gegen 17:30 Uhr am Jungfernstieg: Die U2 fährt ein. Menschen stürzen aus der Bahn, mit letzter Kraft springen teils ältere Herrschaften samt Rollator in das Abteil, das „Fiepen“ ertönt, und gerade noch so wirft eine Mutter ihren Kinderwagen in die Menge, ehe die Tür schließt. Und einige „da draußen“, die es nicht geschafft haben, freuen sich einfach auf die nächste Bahn.

Noch mehr Geld würde die Hochbahn sparen, wenn etwa die Ringlinie U3 fortan nur noch gemütlich im Kreis fährt, und gar nicht mehr hält. Okay, das mit den Fahrgästen müsste dann noch irgendwie geregelt werden.

Abgefahren.

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