Am Mittwoch strahlte Sat.1 die Harald Schmidt Show erst nach der Berichterstattung um die Champions League aus. Doch zu sehr später Stunde lief „Dirty Harry“ zur Höchstform auf: Er thematisierte „genüsslich“ seinen Abgang. Und stellte fest: „Ich habe meinen Sender rausgeschmissen.“
Es blieb somit nicht, wie sonst üblich, bei Andeutungen und „dezenten“ Anspielungen, nein. Schmidt ging in die Offensive und machte seinen Unmut über den überraschenden Rausschmiss deutlich.
Gerne wäre er, der „Altmeister“ der deutschen Late-Night-Unterhaltung, beim Bällchensender in die zweite Saison gegangen. Doch die Sat.1-Oberen hatten genug gesehen.
Ein Leben ohne Late-Night?
In den letzten Wochen hatte Schmidt wieder einen Rhythmus gefunden. Die Gastauftritte von Olli Dittrich etwa taten der Sendung gut. Aber all jenen die meinen, erst in Sat.1, bei jenem Sender also, bei dem Schmidt bereits von 1995 bis 2003 wütete, habe Schmidt zu alter Stärke zurückgefunden, sei gesagt: Bereits in der ARD wusste seine wöchentliche Sendung in den letzten zwei Jahren zu gefallen.
Der Tiefpunkt war erreicht, als allwöchentlich ein gewisser Oliver Pocher ins Studio 449 durfte. Doch nach seinem Abgang hatte die Show im Ersten wieder Zug zum Tor. Weichen musste Schmidt schließlich der Talkshow-Offensive der ARD.
Wie vor seiner „ersten“ Kreativpause, dürfte Schmidt die letzten Shows – am 3. Mai ist Schluss – dazu nutzen, und Late-Night in Perfektion zelebrieren.
Gut möglich, dass eine sehr lange, zweite Kreativpause folgt. Das wäre bedauerlich.
Zu ZDFneo jedenfalls möchte Schmidt nicht. Also doch „Das Vierte“?