Hamburg. Die Boulevardpresse in Hamburg tobt – es könnte sich gar um den größten Skandal der Bundesliga-Geschichte handeln: Hamburgs neuer Trainer Bert van Marwijk lässt fortan am Freitag die Rothosen hinter einem Zwei-Meter-Zaun samt weißer Plane trainieren.
Der Aufschrei nimmt ungeahnte Dimensionen an – werden die treuen HSV-Fans durch das Geheimtraining etwa ausgeschlossen?
HSV-Manager Oliver Kreuzer versucht zu beschwichtigen – und das ganze Theater passt zur derzeitigen sportlichen Situation des Bundesliga-Dinos denn: Wer schon einmal bei einem Training unter der Woche im Volkspark weilte, der weiß, dass selbst bei gutem Wetter nicht gerade hunderte Anhänger neben dem Platz stehen.
Würde van Marwijk so denn Rafael van der Vaart und Co. täglich „unter Ausschluss der Öffentlichkeit“ trainieren lassen, wäre ein dezenter Aufschrei verständlich. Aber zum „Wohle des Vereins“ ist es durchaus legitim, dass ein neuer Trainer auch taktische Spielzüge oder Freistoßvarianten einstudieren lässt, ohne dass die Sky-Kamera „draufhält“ oder der Abendblatt-Redakteur eiligst seine Notizen macht (jetzt nur mal exemplarisch genannt).
Denn der Zaun hat ohnehin eher eine Symbolcharakter, der Autor dieser Zeilen ist am gestrigen Tage vorbei geradelt: Es ist ohne Probleme möglich, einen Blick auf den Trainingsplatz zu werfen. Den Hals einfach kurz gestreckt.
Nur empfiehlt es sich prinzipiell fortan, einen anderen Wochentag als den Freitag auszusuchen, um dem Trainingsbetrieb beizuwohnen.
Ob derweil die ersten Maßnahmen von Bert van Marwijk fruchten, wird die Partie gegen den Club aus Nürnberg zeigen. Drei Punkte sind fast schon Pflicht. Ansonsten werden die Überschriften in der Boulevardpresse noch größer.
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