Vor wenigen Tagen wurde publik: Michael Oenning erhält beim HSV einen Vertrag als Cheftrainer bis 2013.
Ein Vertrag für zwei ganze Spielzeiten und die letzten Spieltage der aktuellen Saison. „Nun denn“, mag manch Anhänger des Traditionsklubs denken.
In den letzten Jahren sorgten eher Vertragsauflösungen für Schlagzeilen. Ist dieser Michael Oenning also einer, der endlich für Kontinuität auf der Trainerbank des HSV sorgen kann?
Rund 100 Anhänger der Rothosen warteten am gestrigen Tage vor der Imtech Arena. Geduldig. Und dann trudelten sie ein. Die Spieler in ihren blauen Trainingsklamotten. Und auch der Trainerstab ließ sich den Waldlauf durch den Volkspark nicht nehmen – rote Trainingsjacken. Kämpferisch.
Aus dem Rahmen fallen
Eine Frau versteckt sich hinter einem riesigen Bilderrahmen – mit Sportartikeln und Spielerportraits zugekleistert. Doch die Kicker laufen an ihr und den weiteren Fans vorbei und verschwinden schnell in den Katakomben des Stadions. Nur Kapitän Heiko Westermann bleibt hinter der Absperrung stehen und schreibt geduldig Autogramme. Und Oenning?
Alleine steht der neue Chef einige Meter von den Gittern entfernt und schnauft durch. Die Arme angewinkelt. Dann geht auch er zu den Anhängern, schreibt Autogramme und gibt den kleinen Nachwuchssportlern fürsorglich Tipps: „Du musst den Edding wieder zumachen, sonst trocknet er ein.“
Obwohl ein wenig zersaust, scheint Oenning den Trainingslauf mit seinen jüngeren Spielern bei sommerlichen Temperaturen gut weggesteckt zu haben. Ein wichtiges Signal. Denn er braucht gute Puste und einen langen Atem. Sein Vertrag läuft bis 2013.
So manch Wegstrecke durch den Volkspark liegt noch vor ihm.