Kommt in Hamburg die Seilbahn zur IGS – oder nicht?

Hamburg. Die Handelskammer hat sich erlaubt, eine Umfrage zu starten. Und nach der begrüßen 72,5 Prozente der befragten Gewerbetreibenden die muntere Gondelfahrt von St. Pauli gen Wilhelmsburg über die Elbe.

Ingesamt wurden 6.200 Gewerbetreibende der Hansestadt gefragt – doch geantwortet haben „nur“ zehn Prozent. Das spricht nicht gerade für die ganz große Seilbahn-Euphorie auf breiter Front in Hamburg.


Derweil wurde von Beginn der Planungen an kundgetan, dass ein „Zwischenstopp“ an den alsbald zwei Musical-Zelten von Stage Entertainment an der Norderelbe liegen könnte. Die Musical-Macher unterstützen die Seilbahn somit genau so wie die Handelskammer: „Die Seilbahn wäre nicht nur ein umweltfreundliches Verkehrsmittel für den Sprung über die Elbe, sondern ein neuer Tourismusmagnet für die Stadt“, zitiert das Hamburger Abendblatt Handelskammer-Präses Fritz Horst Melsheimer. Doch aus dem Sprung über die Elbe würde sogleich ein Flug werden – oder anders gesagt: Ein abgehobenes Projekt?

Bezirk Mitte ist anderer Meinung

Der Bezirk Mitte beharrt derweil bei seinem Veto – eine Verkehrsfunktion sei praktisch nicht gegeben – und eine reine Touristeninvestition rechtfertige den Bau nicht. Ein Riesenrad wäre da eine bessere Option. Zeit, dass sich was dreht in Hamburg?!

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Die Finanzierung für eine Seilbahn wäre gewiss eine Sache für sich – zudem muss die Frage aufgeworfen werden, wie lange eine solche Seilbahn Bestand hätte. Schon vor Wochen wurde bekannt, dass selbst bei einem zügigen Baubeginn die luftige Trasse nicht rechtzeitig zum Start der Internationalen Gartenausstellung in Wilhelmsburg 2013 fertig würde. Schilder an den Haltestellen in St. Pauli, am Elbufer und in Wilhelmsburg könnten angereiste Besucher aber vertrösten: „Kommen Sie doch in drei Monaten noch mal wieder, dann ist die IGS-Attratkion fertig.“

✎ Bericht: Besuch der Bundesgartenschau in Koblenz

In Koblenz, auf der Bundesgartenschau im letzten Jahr, war eine solche Gondel-Seilbahn die Attraktion schlechthin. Doch zur Eröffnung der Buga war alles fertig.

Die Uneinigkeit in Hamburg und die damit einhergehenden Verzögerungen könnte das Aus der Elb-Seilbahn besiegeln. Das wäre schade.

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