Die Präsentation des iPhone 5 wird mit Spannung erwartet – die Keynote am Mittwoch dürfte endgültig den Vorhang lüften und das neue Smartphone aus dem Hause Apples erblickt nach zwei Jahren der Spekulationen das Licht der Welt.
Während in der Gerüchteküche so langsam das Licht ausgeht und über jedes Details – egal ob Displaygröße, LTE oder Unibody-Gehäuse – des neuen iPhones ausführlich „gemunkelt“ wurde, berichten chinesische Medien, dass Studenten in China zwangsverpflichtet wurden, beim wohl wichtigsten Apple-Zulieferer Foxconn am Fließband zu stehen. Die Zeitungen China Daily und Shanghai Daily sowie der staatliche Radiosender China National wollen von äußerst strittigen Arbeitsbedingungen „Wind bekommen haben“.
Grund für die womögliche „Zwangsverpflichtung“ der Studenten: Es fehlen offenbar rund 10.000 Arbeiter bei Foxconn, daher mussten tausende Studenten herangezogen werden, um die Produktion des neuen iPhone 5 voranzutreiben. China Daily will von einem Studenten einer technischen Universität erfahren haben, dass er quasi dazu „gezwungen“ wurde, in einer Art „Praktikum“ Teile des iPhone 5 zusammenzuschrauben. Ein Professor der Universität Huai’an soll das Praktikum im Vorfelde angepriesen haben – um die „Unternehmenskultur“ von Foxconn kennenzulernen.
Ein Praktikum für die Karriere?
Natürlich sind minder bezahlte Praktika auch in Deutschland nicht die Ausnahme, doch die Arbeitsbedingungen bei Foxconn im Reich der Mitte lesen sich alles andere als rosig: Sechs Tage die Woche, zwölf Stunden am Tag – und das für einen Monatslohn von 190 Euro. Wohlgemerkt müssen Kost und Logis selbst bezahlt werden. Und wenn der angetragene Tagesplan nicht efüllt wurde, fielen sogleich Überstunden an.
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Da viele Studenten befürchteten, es könnten sich Nachteile im Studium und fürs spätere Berufsleben ergeben, wenn das „angetragene“ Praktikum nicht angenommen wird, hätten viele Studenten keinen Einspruch erhoben und das Praktikum angetreten.
Foxconn weist die Anschuldigungen zurück
Auch der IT-Blog The Verge ging der Sache auf den Grund. So sollen just in der Fabrik Huai’an an die 35.000 Menschen arbeiten. Jedoch würden in der Fabrik keine ganzen iPhones gefertigt, sondern „nur“ diverse Komponenten. Tja, und diese setzen offenbar angehende Akademiker zusammen.
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Schon des Öfteren stand Foxconn in der Kritik, Apple jedoch hielt stets an dem Zulieferer fest – und hat sich zu den aktuellen Anschuldigungen bis dato nicht geäußert. Foxconn wies die Anschuldigungen derweil zurück und beteuert, jeder Student könne sein Praktikum freiwillig beenden.
Mag sein, dass sich die iPhone 5-Euphorie an so manch Universität in China derzeit noch im Rahmen hält.
Die Keynote, auf der das neue iPhone 5 der Weltöffentlichkeit präsentiert wird, findet am 12. September statt. Von Foxconn wird dann gewiss keine Rede sein.