Was zeichnete das Jahr 2013 in den Augen der ukonio.de-Redaktion aus? Sieben Schreiberlinge präsentieren einen Rückblick und beschreiben ihre schönsten oder bewegendsten Erlebnisse der vergangenen zwölf Monate.
Der Fokus liegt auf Hamburg – aber natürlich wagen wir auch einen Blick über Alster und Elbe hinaus.
Legendärer Tag der Legenden
Das Jahr 2013 war ein großartiges Jahr für den deutschen Fußball. Mit Borussia Dortmund und Bayern Münchens standen erstmals zwei deutsche Mannschaften im Finale der Champions League – und das auch noch im ehrwürdigen Wembley-Stadion in London.
Einige Monate später trafen sich zwei Protagonisten dieser beiden Bundesliga-Klubs in Hamburg wieder.
Matthias Sammer und Jürgen Klopp gehörten zu den prominenten Teilnehmern beim Tag der Legenden 2013 am Hamburger Millerntor.
Der von Reinhold Beckmann und dem NestWerk e.V. organisierte Fussball-Benefiz-Event gehört seit 2005 zweifellos zu den Höhepunkten des Hamburger Veranstaltungskalenders.
In diesem Jahr war der „Tag der Legenden“ überdies mit einem persönlichen Highlight verbunden: Mein Debüt als Kameramann bei einem legendären Interview des ukonio.de-Chefredakteurs mit Reinhold Beckmann.
Anmerkung der Redaktion: Schirmherr des „Tag der Legenden 2013“ war Michael Schumacher. Wir senden „Schumi“ die allerbesten Genesungswünsche.
Von fernen Welten
Der Weltraum – unendliche Weiten. Wir schrieben das Jahr 2013 – und durften Zeuge sein, wie Commander Chris Hadfield vom Standardorbit aus per Twitter Captain Kirk Meldung machte und sich selbst mit seinem großartigen Space-Oddity-Cover ein ewiges Denkmal setzte.
@WilliamShatner Yes, Standard Orbit, Captain. And we're detecting signs of life on the surface.
— Chris Hadfield (@Cmdr_Hadfield) 3. Januar 2013
Unsere ungeteilte Begeisterung galt dieses Jahr somit der bemannten Raumfahrt und ihrem sympathischen Vertreter aus Kanada.
Konsequent uneins hingegen blieb sich die ukonio.de-Redaktion auch beim zweiten Teil des Star-Trek-Reboots von J.J. Abrams. Into Darkness konnte längst nicht alle Ukonionistas überzeugen.
Spätestens das Jahresende brachte aber die Harmonie in die Redaktionsstube zurück. Der zweite Hobbit-Film Smaugs Einöde wusste trotz einiger Längen und leichter Buchferne einhellig zu begeistern.
Und so freuen wir uns einmütig auf das kommende Jahr – und Lego – der Film.
Rolling Stone Weekender – ein familiäres Musik-Spektakel
Ein Festival in einem Zelt – und dann noch im Winter. Kann das gut gehen? Und wie! Der Rolling Stone Weekender 2013 bot mit Glen Hansard samt Big Band und Travis gleich zwei „Headliner“ auf, die einem im Zelt alles abverlangten: Mitsingen, mitwippen, mitspringen – alles erlaubt beim womöglich familiärsten Festival der Bundesrepublik.
Der Ire Glen Hansard hat eine solch eingängige Stimme und mittlerweile so viele Hymnen erschaffen – es fällt einem schwer, einzelne Titel hervorzuheben. Womöglich aber wohnt dem Song „When Your Minds Made Up“ aus dem großartigen Film „Once“ noch immer der größte Zauber inne.
Die Combo Travis hat sich zuletzt eine mehrjährige Auszeit genommen und spielen nun, mit neuem Elan, richtig groß auf: Die Schotten sind sehr sympathische Zeitgenossen und zaubern eine Songperle nach der nächsten aus dem Hut. Und am Ende so denn durfte am Weissenhäuser Strand unweit der Ostsee-Strandes die musisch gestellte Frage nicht fehlen: „Why Does It Always Rain On Me?“
Also bitte: Wir waren doch in einem Zelt.
„Streits“ geschlossen – Beginn einer neuen Ära im „Savoy“?
In diesem Jahr verlor Hamburg mit dem Streits eine Institution. Das Kino mit englischsprachigen Original-Aufführungen hatte zwar seine Heimat in der Hansestadt schon vorher im Grindel und noch weiter zuvor im City, aber nun existiert auch das Lichtspielhaus am Jungfernstieg nicht mehr. Leider, denn es war für Investoren offenbar attraktiver, nach anderen Mietern Ausschau zu halten. Mit dem Streits und der Streits-Bar verschwanden aber im Januar stets gut gefüllte und beliebte „Locations“ aus Hamburg.
In die Lücke drängten neben dem Abaton, dass schon länger Originalfassungen zeigte, und dem Cinemaxx am Dammtor, das dies aber nur an ein bis zwei Tagen in der Woche vollbringt, vor allem das im Juni neu eröffnete Savoy, ein jahrelang brachliegendes Traditionstheater, das der ehemalige Cinemaxx-Mitbegründer Hans-Joachim Flebbe komplett renoviert hat. Dabei setzt dieser ganz auf Luxus für Kinogänger ab 30 Jahren – mit extra bequemen Komfortsesseln (mit mir nicht nachvollziehbarer Wippfunktion) und moderner 3D-Vorführtechnik – was sich natürlich auch in den – nun ja – „großzügigen“ Getränkepreisen im Foyer niederschlägt.
Aber irgendwie scheint sich das Kino noch nicht so sehr in der Szene etabliert zu haben – die besuchten Vorstellungen waren zumindest nicht so übervoll wie die im Streits es zumeist waren und ein „Edel“-Kino neben Dönerbuden wirkt halt schon anders als das Streits auf dem Luxuspflaster des Jungfernstiegs.
Ein Coup hat das Kino aber zum Jahresende gelandet: 2014 wird das Fantasy Filmfest seine Spielstätte verlagern und mietet statt der zwei Säle im Cinemaxx nun das gesamte Savoy. Da dieses Kino nur einen Saal aufweist, wird das Sommer-Festival seine Spielzeit entsprechend nahezu verdoppeln. Als Freund des Fantasy-Filmfestes werde ich 2014 also weit öfter in das Kino am Steindamm pilgern und dann vielleicht auch herausfinden, wie man die verstellbare Rückenlehne fixiert bekommt, um nicht den ganzen Film wippen zu müssen…
Hamburg hat sein Phantom zurück
In der „Neuen Flora“ wird seit Ende November erneut Andrew Lloyd Webbers „Das Phantom der Oper“ aufgeführt. Das sehr gut gewählte Ensemble, die bezaubernden Kostüme und das Bühnenbild inklusive großem Kronleuchter, der über den Besuchern schwebt, lassen einen in die Welt des Phantoms eintauchen.
Die vom Phantom begehrte Christine Daaé (Valerie Link) ist zudem eine Idealbesetzung und kann stimmlich vollends überzeugen.
Der Besucher freut sich zwar über moderne und zeitgenössische Musicals wie „Rocky“, doch Stage Entertainment tut gut daran, seine Klassiker wie das Phantom der Oper samt Balletteinlagen wieder aufleben zu lassen, denn: In Hamburg – der Stadt des Musicals – darf es auch an traditioneller Kultur nicht fehlen.
HSV – kein Aufschwung in Sicht
Was wird aus dem HSV? Viele Hoffnungen ruhten in Rafael van der Vaart – doch nicht nur der Kapitän enttäuschte in diesem Jahr und konnte die Erwartungen nicht erfüllen.
Und so heißt es nach erneut groß gehegten Hoffnungen: Nur Mittelmaß. Mit Bert van Marwijk wurde zwar ein neuer Coach verpflichtet, doch es gibt aktuell keinen guten oder schlechten Trainer für die Rothosen – der Kader genügt schlicht nicht den selbst gehegten Zielen. Es fehlt an Substanz. Zudem müssen womöglich weitere Leistungsträger ziehen gelassen werden. Und können am Ende Nationalspieler wie Marcell Jansen in Hamburg gehalten werden?
Mit Jonathan Tah spielt zwar ein junges Talent in den Reihen des Dinos – doch auch Tah wird vermutlich relativ schnell „weggekauft“ werden, denn: Der HSV ist klamm. Dieser Tage muss also ein düsteres Bild gezeichnet werden. Aber womöglich gelingt dem Hamburger SV in 2014 die Kehrtwende…
Aufregendes Lissabon
Zu den schönsten Erlebnissen in diesem Jahr zählt die Reise nach Lissabon. Über die „Expedition“ nach Portugal wird Mitte Januar ein Reisebericht auf ukonio.de mit einer umfangreichen Bildergalerie und Videos nachgereicht.

Lissabon ist eine schöne und aufregende Stadt, die viele Sehenswürdigkeiten bietet. Kleine gemütliche Gassen, eine interessante Burg, die historische Straßenbahn und sensationelle Blicke auf die historische Altstadt – von vielen Hügeln aus. Und auch der Tagesausflug nach Porto war sehr lohnenswert – das kleinere Porto ist unaufgeregter als das große Lissabon und somit ein interessanter Kontrast.
2013 war ein angenehmes Jahr, das sicherlich in Erinnerung bleibt und ich bin gespannt, was uns in 2014 alles erwartet. Ich freue mich auf jeden Fall wieder auf eine Reise – über die an Ort und Stelle zu berichten sein wird.
Wir wünschen allen Lesern ein gesundes und spannendes 2014!
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Da fehlt was 😉
http://www.youtube.com/watch?v=dfmML62x1Oo