Hamburg. Dass der im Jahre 1990 eröffnete Club Molotow in Kürze wird schließen müssen, drohte sich bereits an. Überall an den Wänden des Clubs hingen Aufkleber, die Solidarität bekundeten. Ein Neubau sollte an Ort und Stelle errichtet werden.
Doch auf einmal ging alles ganz schnell: Aufgrund der akuten Einsturzgefahr der Esso-Häuser entlang des Spielbudenplatzes wurde auch das Molotow im Keller des Gebäudes am Ende der vergangenen Woche komplett geräumt. Ein großes Team an Helfern konnte binnen weniger Stunden noch einen Großteil des Inventars retten.
Am 30. November so denn war der Rock’n’Roller dieser Zeilen aufgrund von Geburtstagsfeierlichkeiten letztmalig im Molotow – und wird den legendären Keller-Club nun nicht mehr betreten können. Denn bereits eine Woche später wurden die Gäste mitten in der Nacht aufgefordert, das Molotow zu verlassen, als die akute Einsturzgefahr publik wurde.
Rock’n’Roll auf Abwegen…
Die Sicherheit geht natürlich vor – und es bleibt die Hoffnung, dass für den legendären Rock’n’Roll-Club eine neue Adresse entlang der Hamburger Reeperbahn gefunden wird.
Doch wenngleich das Indra oder der Kaiserkeller natürlich noch mehr Historie aufzuweisen haben – Stichwort „The Beatles“: Im Molotow waren die Rock’n’Roll-Abende legendär. Genau wie viele der Bands, die später so richtig durchstarteten, und einst im Molotow auftraten. Etwa die White Stripes oder Mando Diao.
Am letzten Tanzabend im Molotow derweil freute sich der Autor dieser Zeiten über „Helter Skelter“ von den Beatles. Wo legt ein DJ einen solchen Titel heutzutage sonst noch auf?
Es ist traurig.
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