Zweite Staffel von „House of Cards“: Auf dem Weg zum Thron

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Früher, da wurde Woche für Woche eine Folge der Lieblingsserie angesehen – brav um 20:15 Uhr machten wir es uns auf der Couch gemütlich. Doch heutzutage läuft das anders ab: Die Serie „House of Cards“ etwa wird bei Netflix in den USA „gestreamt“ – wer mochte, konnte im Frühjahr letzten Jahres die ersten 13 Folgen der ersten Staffel oder in diesem Februar die folgenden 13 Folgen der zweite Staffel gleich hintereinander weggucken.

Und während der Versuch von Sat1 im letzten Winter fehlgeschlagen ist, „House of Cards“ in Häppchen am späten Sonntagabend zu präsentieren, sind aktuell auch bei Sky Go hierzulande alle 26 Folgen abrufbar – ein Großteil der zweiten Staffel sogar bis dato „nur“ in englischer Originalsprache. Doch all jene, die noch ein wenig Schulenglisch rübergerettet haben, werden sich ohnehin liebend gern das Original ohne Synchronisation anschauen.


Wie also fühlt es sich an, binnen zwei Wochen die ersten beiden Staffeln von „House of Cards“ zu verschlingen? Nun, die erste Staffel basiert auf der BBC-Vorlage der neunziger Jahre (der Autor dieser Zeilen hat die neun Folgen der Originalserie bis dato nicht gesehen). Die zweite Staffel spinnt die Geschichte weiter.

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Francis „Frank“ Underwood, großartig gespielt von Kevin Spacey, sinnt auf Rache: An sich wähnte er sich schon als Außenminister, doch ihm wird der Posten verwährt. Gemeinsam mit seiner Gattin Claire Underwood, fulminant dargestellt von Robin Wright, heckt er einen Plan aus, der sich im Verlaufe der ersten Staffel immer deutlicher abzeichnet. Wie es Underwood vermag, Leute für seine Zwecke vor den Karren zu spannen und zu manipulieren, wird immer deutlicher. Die erste Staffel ist dabei ein perfektes Konstrukt: Wie ein Hollywood-Film mutet die Serie an – doch statt der üblichen zwei Stunden sitzt der Zuschauer hier 13 Mal rund 45 Minuten gebannt vor dem Empfangsgerät. Nur eine Folge schauen? Fast unmöglich.

Zu Beginn der zweiten Staffel überschlagen sich die Ereignisse – ehe „House of Cards“ kurzzeitig etwas Tempo rausnimmt, um ein neues Konstrukt aufzubauen. Mag die in der ersten Staffel erzählte Geschichte durchgängig womöglich etwas packender gewesen sein, so darf für beide Staffeln festgehalten werden: Bis in die Nebenrollen ist „House of Cards“ großartig besetzt. Der labil erscheinende Präsident Garret Walker (Michael Gill), seine einknickende Stabchefin Linda Vasquez (Sakina Jaffrey) und natürlich Doug Stamper (Michael Kelly), die treue rechte Hand von Underwood, dem die Zügel im Verlaufe der zweiten Staffel jedoch immer weiter entgleiten…

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Was in der zweiten Staffel von „House of Cards“ passiert

ACHTUNG, SPOILER: Während die erste Staffel vor allem das Verhältnis von Underwood mit der Journalisten Zoe Barnes (Kate Mara) aufbaut, bedeutet ihr „Verlust“ zu Beginn der zweiten Staffel eine neue Konstellation auf dem Schachfeld von „Francis“. Underwood, der schon in der ersten Staffel Peter Russo (Corey Stoll) als Gouverneurs-Bewerber aufbaute, ihn dann kalkuliert fallen lässt und „um die Ecke bringt“, ist nun zweifacher Mörder. Und trotzdem ist der Zuschauer geneigt, den Weg bis hin zur Präsidentschaft mit „Frank“ weiter zu gehen. Das liegt natürlich an dem raffinierten Schachzug, stets den Zuschauer mit einzubinden: Direkt wendet sich Underwood an uns, um uns Teil haben zu lassen an seinen finsteren Überlegungen. Der direkte Draht zum Teufel also – Kevin Spacey in seiner Paraderolle.

Mit dem hinterlistigen Milliardär Raymond Tusk (Gerald McRaney) bekommt es Underwood in der zweiten Staffel mit einem Gegenspieler zu tun, der Underwood zunächst „blockierte“, ihn später unterstützte, dann verfluchte und am Ende kapituliert.

Da Doug Stamper das andauernde „Verhältnis“ zu einer ehemaligen Prostituierten, die bereits am Fall von Russo beteiligt war, zum Verhängnis wird, bleibt die spannende Frage, welche Bündnisse fortan Underwood spinnt – und welche Pläne er als mächtigster Mann der Welt verfolgt.

Auch die nächsten 13 Folgen von „House of Cards“ – mehr sind bis dato nicht bestätigt – werden gewiss nicht einzeln „verschlungen“ werden: Ganz großes Kino.

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