Vermutlich war es die Knaller-Meldung der vergangenen Woche: Google verkauft Motorola an Lenovo. Nun hat sich der Boss von Lenovo, Yuanqing Yang, zu Wort gemeldet und gibt an: Er möchte die Marke Motorola in Zukunft breiter aufstellen. Die Rede ist explizit von Highend-Geräten. Bereits nach dem Release des Motorola Moto X wurde darüber gerätselt, wo jenes Device anzusiedeln ist. Technisch jedenfalls war das Gerät nicht ganz auf Augenhöhe mit dem HTC One, Galaxy S4 und „Kollegen“. Das Moto G ließ sich derweil „spielend“ dem Mittelklasse-Segment zuordnen.
Dem Portal cnnmoney.com teilte Yang zudem mit, dass Lenovo dem Mitbewerber Google bereits 2012 angeboten habe, die Herstellung der Hardware zu übernehmen.
Offenbar hat dies die Grundlage gelegt für die schnelle Übernahme: Binnen zwei Monaten wurden nun die Weichen für den Verkauf gestellt.
Und: Es bleibt offenbar beim Namen Motorola – zumindest in den USA. Dort sollen Smartphones für alle Preissegmente angeboten werden – unter der Flagge Motorolas.
Ob das Moto X und Moto G Nachfolger erhalten, ist so denn zumindest einmal nicht unwahrscheinlich.
Weiteres zum Thema Motorola-Verkauf
Erst vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass das Motorola Moto X im Februar auch in Deutschland auf den Markt kommen soll. Gleichwohl verbreitete sich die Meldung, dass Google in den USA den Preis für das Moto X bereits um 100 US-Dollar gesenkt habe. Das Mittelklasseschiff Moto G derweil sorgte für vornehmlich positive Schlagzeilen und ist in Deutschland bereits Ende vergangenen Jahres zu einem – im Vergleich zu den Mitbewerbern – „erschwinglichen“ Preis erschienen.
Das Moto X und Moto G kommen gleichsam mit „quasi“ Stock Android des Weges, von Motorola fehlt fast jede Spur. Und auf jenes mobile Betriebssystem Android möchte sich Google fortan konzentrieren, wie der Vorstandsvorsitzende Larry Page am Mittwochabend mitteilte, denn: Google verkauft Motorola für 2,9 Milliarden US-Dollar an den chinesischen Computerhersteller Lenovo.
Zwar wurde bereits die Sparte für digitale Fernsehempfänger für 2,3 Milliarden US-Dollar an Arris veräußert. Dennoch fährt der IT-Gigant aus Mountain View einen satten Verlust an – das „Spielzeug“ Motorola hat sich demnach für Google nicht ausgezahlt. Im Sommer 2012 wurde die Mobilfunkbranche von Motorola für stolze 12,5 Milliarden US-Dollar übernommen. Der Verkauf erhält demnach das Prädikat „überraschend“.
Trotz Verkauf: Google behält die Patente
Mit dem Kauf von Motorola sicherte sich Google auch zahlreiche Patente – und diese bleiben wohl auch, bildlich gesprochen, in den USA. Doch auch im letzten Quartal wies Motorola herbe Verluste aus, die Rede ist von 248 Millionen US-Dollar alleine im dritten Quartal 2013.
Das Motorola Moto X etwa verkauft sich offenbar schlechter als erhofft, wie faz.net berichtet. Und die Markteinführung des Motorola Moto G dürfte am Sinneswandel Googles nichts mehr geändert haben.
In einem offiziellen Blog-Post hat sich Larry Page zum Deal geäußert. Er geht davon aus, dass Motorola auch in Zukunft mehr und mehr großartige Produkte auf den Markt bringen wird. Aber offenbar nicht großartig genug, um Google zufrieden zustellen.
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