Es mag durchaus Erdenbürger geben, die einen Nintendo 3DS, 3DS XL oder 2DS besitzen und bis dato Mario Kart 7 nicht gezockt haben. Nun, gut möglich, dass nicht jeder eine Affinität für Fun-Racer hat. Doch all jene, die auch auf den „großen“ Konsolen stets ihre helle Freude haben, wenn der Erstplatzierte Luigi kurz vor der Ziellinie eine Banane nicht mehr umfahren kann, sich dreht und somit die Führungsposition einbüßt, sei gesagt: Mario Kart 7 ist ein vollwertiges 3D-Spektakel – und braucht sich auch nach drei Jahren nicht vor dem neuen HD-Abenteuer Mario Kart 8 für die Wii U zu verstecken.
Tatsächlich stellt Mario Kart 7 in der Release-Abfolge so etwas wie den Brückenschlag dar – zwischen Mario Kart Wii und Mario Kart 8. Die Steuerung ähnelt dabei der von Mario Kart 8 so präzise, dass sich der Spieler manchmal im neusten Teil der Reihe wähnt. Auch wurden einige Neuerungen aus Mario Kart 7 für den Wii U Release der Spielreihe übernommen, etwa die munteren Segelflüge und die Fahrten unter Wasser.
Analog Mario Kart Wii gibt es für den Handheld gleich 32 Strecken: 16 neue Kurse, und 16 „aufgepeppte“ Strecken aus älteren Titeln der Reihe – zwei Handheld- und vier Heimkonsolen-Versionen. Selbst Anhänger des Debüt-Mario-Karts für das SNES dürfen sich freuen, ist doch „Marios Piste 2“ oder der erste legendäre „Regenbogen Boulevard“ mit von der Partie. Für Mario Kart 8 ist mittlerweile ein Donwload-Zusatzinhalt erschienen – und unter den acht Erweiterungsstrecken findet sich auch jene 3DS-Version wieder: Fast schon ein Ritterschlag für den „kleinen“ Handheld.

Doch das Hauptaugenmerk ist natürlich zunächst einmal auf die 16 neuen Strecken gerichtet. Analog Mario Kart 8 wurden die Grand-Prix auseinander gehalten – sprich die alten werden von den neuen Kursen „getrennt“. Das war bei Mario Kart Wii noch anders – doch so wirkt es stimmiger. Besonders hervorheben möchten wir den grafisch umwerfenden DK Dschungel – und das Wuhu-Bergland: Die Strecke besteht zwar aus drei Teilen, doch es handelt sich quasi „nur“ um eine Runde. Ein Wort: Großartig.
3, 2, 1: Los geht’s!
Neben den schön gestalteten Strecken weiß die Musikuntermalung zu gefallen. Egal ob Unterwasserfahrt, Temporausch im Regen (gibt es auf der Wii U nicht!) und Sause im Sonnenlicht: Die Musik ist stets schwungvoll – passend zum Geschehen. Auch die Einbindung des unteren Displays ist löblich: Hier wird die Strecke angezeigt – entweder ganz schlicht mit dem Kurs, oder gar mit den Streckenlayout. Zudem sind die Köpfe der Fahrer zu sehen – so lässt sich erkennen, ob Donkey Kong schon direkt hinter einem trommelt.

Zu bemängeln gibt es an Mario Kart 7 herzlich wenig. Etwas der Größe des Displays ist geschuldet, dass das Tintenfisch-Item richtig fies ist, denn während man am großen Fernseher dann doch links und recht des „verschmutzen Visiers“ vorbeischauen kann, fällt die Weiterfahrt bei noch nicht perfekter Streckenkenntnis auf dem Handheld schwer.
Und: Die Flugpassagen sind teils gefühlt ein wenig zu lang – und wurden in Mario Kart 8 zuweilen gegen die Antigravitationspassagen ersetzt.
Mario Kart 7: „Leichter“ als der Nachfolger
Und wie verhält es sich mit dem Schwierigkeitsgrad? Nun, die Strecken werden im Verlauf tatsächlich immer schwieriger – doch wirklich unfaire Stellen gibt es nicht. Das „Sliden“ in die Kurve geht auch auf dem Nintendo 3DS spielend von der Hand. Die Items sind wohl dosiert – wer hinten fährt, erhält einen Stern oder drei rote Schildkrötenpanzer. Und auf den vorderen Positionen müssen sich Mario, Bowser oder Peach mit einer Banane oder einem grünen Schildkrötenpanzer begnügen: Perfekt. Wer übrigens drei rote Schildkrötenpanzer um sich „kreisen“ hat, kann dennoch ein neues Item aufsammeln. Dies ist auf der Wii U nicht möglich.
Frustmomente gibt es in Mario Kart 7 nicht – ein Gefühl, von dem Mario Kart 8 Freunde ein Liedchen singen können. Einzig der Schwierigkeitsgrad ist bei Mario Kart 7 etwas anders bemessen als bei der achten Auflage: Geübte Spieler werden so vermutlich alsbald auf den perfekten Online-Modus „ausweichen“. Bei Mario Kart 7 kann stets eine der 32 Strecken ausgewählt werden – das Prozedere bei Mario Kart 8 ist hier reduzierter: Zur Auswahl stehen stets drei Strecken – oder der „Zufall“ schlägt auf Wunsch zu.
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Im Gegensatz zu zwölf Karts sind bei Mario Kart 7 „nur“ 8 Fahrer unterwegs. Und: Freunde von Zweirädern kommen nicht auf ihrer Kosten. Der Fuhrpark „wächst“ zwar nach und nach an, doch Motorräder bleiben beim siebten Teil der Serie in der Garage. Aber wir erinnern uns gerne: Das Spiel heißt schließlich Mario Kart.

Fazit: Mario Kart 7
All jene, die Mario Kart schon auf den großen Konsolen geliebt haben, für die führt kein Weg an Mario Kart 7 vorbei. Die dritte Handheld-Version des Fun-Racers bietet eine ruckelfreie 3D-Grafik, die mit vielen Details aufwartet. Das Streckendesign der 16 neuen Kurse ist rundum gelungen – und die 16 „Retro“-Strecken wurden liebevoll ausgewählt. Die Musik untermalt das Geschehen in gewohnt passender Art und Weise. Die Steuerung erhält ein Extralob: Sie ähnelt der in Mario Kart 8 zu nahezu Hundertprozent – und das ist eine sehr gute Nachricht. Der Online-Modus ist das Sahnestück – wer sich weltweit mit anderen Freunden der turbulenten Kart-Sause messen möchte, kann dies ohne Probleme tun. Auch auf dem Nintendo 3DS heißt es somit: Mit vier Rädern hinein ins Vergnügen.
Bewertung
Grafik ♔♔♔♔
Musik ♔♔♔♔
Steuerung ♔♔♔♔♔
Spielvergnügen ♔♔♔♔♔
Gesamteindruck ♚♚♚♚♚
Das Punktesystem:
0 (Unspielbar) bis 5 (Unschlagbar)