Hamburg. Das Leben an Bord eines Kreuzfahrtschiffes mag beschaulich zugehen – doch es gibt auch stürmische Zeiten.
Die Reederei Deilmann kündigte an, die MS Deutschland auszuflaggen. Alsbald soll das „ZDF-Traumschiff“ zum Schiffsregister Maltas zählen.
☼ Bilder der MS Deutschland: Ein Traumschiff in Travemünde
Es geht, so scheint es, mal wieder um das liebe Geld. Die Reederei hatte Kürzungen von Zuschüssen von rund 80 Prozent als Grund für eine mögliche neue Beflaggung angegeben.
Symbolcharakter
Die Bundesregierung und die Gewerkschaft Ver.di geben sich derweil alles andere als hoch erfreut, handelt es sich bei der MS Deutschland um das letzte seegängige Kreuzfahrtschiff unter deutscher Flagge.
Das Abendblatt zitiert Karl-Heinz Biesold von der Gewerkschaft Ver.di, Fachgruppenleiter Schifffahrt, der im Falle der aktuellen deutschen Beflaggung des „Traumschiffes“ von einem „Symbolcharakter“ spricht.
Unternehmenssprecherin Kornelia Kneissl der Reederei Deilman erklärte derweil: „Wir möchten uns in eine ähnliche Situation bringen wie die Mitbewerber, was die Planbarkeit von bestimmten Rahmenbedingungen angeht.“
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Die MS Deutschland ist das offizielle Schiff der deutschen Olympioniken in London. Bei der Abfahrt in Lübeck-Travemünde hatte es bereits einen kurzen Protest gegeben. Ihren Sitz hat die Reederei Deilmann im unweit gelegenen Neustadt in Holstein.
Andere Beflaggungen sind im Kreuzfahrt-Business durchaus üblich. Im Falle der MS Deutschland wäre es dennoch ein „harter“ Einschnitt. An die MS Malta könnte sich manch Kreuzfahrt-Fan womöglich nur schwer gewöhnen.
Aber jeder Sturm hat sich irgendwann gelegt…