Hamburg. Welch Nachricht – und das so kurz vor einem großen maritimen Fest, dem Hamburger Hafengeburtstag: 37 Hamburger und Norddeutsche hatten eine lustige Kreuzfahrt auf der MS Deutschland von Lissabon nach Hamburg gebucht.
Aber, und hier beginnt die skandalöse Nachricht, das Gepäck kam in Portugal nicht an. Dies, so berichtet das Hamburger Abendblatt, sei ein Versäumnis der Lufthansa gewesen.
Und nun erzählen die Passagiere, dass sie nichts zum Anziehen gehabt hätten – und das auf hoher See. Das Luxusschiff habe sie mit ihren Problemen „alleingelassen“. Passagiere berichten so denn von den grauenhaften Umständen an Bord.
Weniger lustig – und dies sei ausdrücklich betont – ist die Tatsache, dass einem Passagier wohl wichtige Medikamente fehlten.
Fürsorgepflicht!
Nun aber wird auf die Crew des Traumschiffes verbal eingeprügelt bis der Arzt kommt. Der Tenor der Bordangestellten sei gewesen: Wir können nichts dafür, beschwert euch bei der Lufthansa. Eine Passagierin mokiert im Abendblatt, dass die Crew der MS Deutschland doch eine Fürsorgepflicht hätte. Für Menschen ohne Leibchen. Denn so eine lustige Kreuzfahrt kostet ja auch ein paar Groschen.
Aber es war ja alles noch viel schlimmer. Erst nach wiederholter Nachfrage seien Zahnbürsten bereit gestellt worden! Ja, hat denn die Crew noch nie etwas davon gehört, wie wichtig die Zahnhygiene ist? Karies? Ein Loch im Zahn ist ähnlich schlimm wie ein Loch im Rumpf. Jetzt nur mal bildlich gesprochen.
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Bei der Reederei Deilmann sieht man alles ein wenig entspannter. Das Personal habe sich konstruktiv verhalten. Im Einzelfall wolle man nun prüfen, ob man den Kunden entgegen kommen könne.
Die Passagiere konnten zudem auf Kosten der Lufthansa „großzügig“ einkaufen und das Gepäck wurde bereits am Sonntag nachgereicht. Die Reise startete am Samstag.
Erst die finanzielle Schieflage, dann der Brand. Aber ein Glück hält Wolfgang Rademann dem „Traumschiff“ die Treue.
Am 13. Mai wird die MS Deutschland zu Gast sein auf dem 823. Hamburger Hafengeburtstag. Viele Koffer werden von Bord gehen. Und hoffentlich glückliche Passagiere.
Liebe Redaktion – Ich kann Sie beruhigen, der „Skandal“ war keiner und schon gar nicht so, wie Sie ihn schildern. Gerne hätten wir Ihnen das auch erzählt, wenn Sie sich bei uns gemeldet hätten☺ Denn selbstverständlich hat sich unsere Crew um die Gäste gekümmert – mit viel Sorgfalt und Engagement. Es ist höchst unangenehm, wenn Koffer verspätet eintreffen; selbstverständlich engagieren wir uns in so einem Fall, um den Gästen die Situation angenehmer zu gestalten!! Nur ein paar Momentaufnahmen: Eine Kollegin ging mit Betroffenen einkaufen an Land und auch in der Bordboutique konnten sich Gäste mit Kleidung versorgen; hinzu kommen viele kleine Details, wie die Necessaire-Pakete mit Zahnbürste (auch ohne Nachfrage), kostenloser Wasch-Service, Anpassung des Bordprogramms und natürlich ärztlicher Versorgung, wenn ein Gast seine üblichen Medikamente nicht mehr greifbar hatte. Insofern, keine Sorge, das Traumschiff ist ein Traumschiff. Das bestätigen uns unsere vielen Stammgäste und darauf sind wir sehr stolz.
In diesem Sinne einen schönen Tag, Kornelia Kneissl, Reederei Deilmann
Liebe Frau Kneissl,
vielen Dank für Ihre Zeilen. Die Berichterstattung des von uns geschätzten Hamburger Abendblatts haben wir versucht mit einem Augenzwinkern zu kommentieren.
Wir haben uns dabei bewusst voll und ganz auf die dortigen Schilderungen gestützt, die uns doch etwas „überspitzt“ erschienen.
Wir freuen uns auf das Wiedersehen mit der MS Deutschland zum Hafengeburtstag.
Besten Gruß
Andres Lehmann