Hamburg. Damit hat wohl kaum einer gerechnet: Nikolaus Blome, aktuell noch stellvertretender Chefredakteur bei der Bild, heuert beim Spiegel an. Dort wird Blome ebenfalls als stellvertretender Chefredakteur fungieren und zudem die Leitung des Hauptstadtbüros vom Spiegel und Spiegel Online übernehmen.
Doch es steht zu vermuten, dass Blome auch im Hamburger Verlagshaus des Spiegel ein Büro mit Blick auf die im Bau befindliche HafenCity beziehen wird.
Wer Blome in den letzten Jahren im Fernsehen – etwa gemeinsam mit Jakob Augstein in der Phoenix-Sendung „Augstein und Blome“ – beobachtet hat, konnte womöglich erahnen, dass da einer nicht ewig Springer die Treue hält. Denn: Das Wort ist geschliffen und nicht „krawallig“. Wobei auch das nichts heißen muss, der geneigte TV-Beobachter denkt womöglich an Hans-Ulrich Jörges, der vor Bundestagswahlen zuweilen den Konjunktiv außen vorlässt. Und eben nicht für die Bild, sondern für den Stern schreibt.
Manche Journalisten suchen das Rampenlicht: Auch Nikolaus Blome gehört dazu. Ging dem Spiegel also ein neues „mediales“ Aushängeschild ins Netz?
Die Fronten gewechselt?
Dennoch überrascht die Entscheidung des Spiegel: Die Bild wurde mit so manch Titelgeschichte im Hamburger Wochenblatt bedacht, die – sagen wir – nicht gerade einer Lobhudelei gleicht. Blome dürfte derweil die Ausrichtung der Bild-Zeitung als „Vize“ in den letzten Jahren maßgeblich mit geprägt haben…
Fehlt nur noch, dass Kai Diekmann zur FAZ wechselt. Aber wir wollen nichts gesagt haben. Bei Phoenix jedenfalls könnten Augstein und Blome zukünftig Blattkritik machen: Augstein ist S.P.O.N-Kolumnist. Die Welt ist eben kleiner, als man denkt.
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