Es ist immer wieder erstaunlich, wie sehr die ARD und das ZDF versuchen, Social Media fest in ihr Programm zu integrieren. Die Zuschauer sollen quasi bei Facebook und Twitter „abgeholt“ werden.
Zuletzt scheiterte der großartige Thomas Gottschalk an Social Media, am Ende seiner eingestellten Vorabend-Sause spielte Facebook ohnehin so gut wie keine Rolle mehr. Noch im Januar hatten die Macher der Sendung dem „Web 2.0“ viel Raum gegeben.
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Auch das ZDF ist nun „aber so richtig online“. Mit Jeannine Michaelsen hat das Zweite gar eine Expertin für das Thema Twitter. Ab und an darf sie zu Katrin Müller-Hohenstein und Oliver Kahn auf die Seebühne in Usedom kommen und verlesen, was die User so denken. Fühlen. Meinen. Essen oder trinken.
Die ganz große Bühne
Nach dem mitreißenden Spiel Niederlande gegen Deutschland war das ZDF offenbar versucht, ein wenig auf die Euphoriebremse zu treten. Denn als Jeannine Michaelsen – genau so muss eine Twitter-Expertin heißen – die Bühne betritt, ist sie mal zu verstehen, und mal nicht. Tonprobleme und das ZDF – bei der EM 2012 ein eingespieltes Team.
Für den Titan Oliver Kahn hat Michaelsen ein eigenes Twitter-Profil eingerichtet. Und nun also durfte Kahn einen Tweet absenden! Vor Millionen von Zuschauern! Ist das spannend! @OliverKahn „wir werden #europameister!!!“ heißt die erste Nachricht bei Twitter.
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„Wir haben auch noch eine schöne Nachricht von Harald Schmidt, wenn du drauf antworten willst“, gab Michaelsen bereits vor dem magischen ersten Tweet zu Protokoll. Jedoch folge der Entertainer Kahn bei Twitter noch nicht. Der Titan: „Dann folgen wir ihm!“
Kurz darauf verkündete die ZDF-Social-Media-Expertin, Harald Schmidt sei nun der erste User, dem Kahn bei Twitter folge – „außer mir natürlich“. Sympathisch, diese Demut.
Blöd nur, dass Harald Schmidt zwar ab und an in Rahmen seiner Late-Night-Sendung bei Twitter wütete, aber nicht als @BonitoTV. Dies ist ein Fake-Profil, das @robvegas mit mehr oder minder lustigen Tweets am Leben hält.
@robvegas gab sogleich eine Wortmeldung ab: „Olli Kahn folgt Harald Schmidt auf Twitter und Hohenstein wies darauf sogar im TV hin. Epischer Fake.“
Die Antwort von @Michaelsen_J ließ nicht lange auf sich warten: „#haraldschmidt ist nicht Harald Schmidt. Ein bißchen traurig. Und ein Fehler von mir! Ich bin einfach manchmal zu gutgläubig“
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Gut, dann ist ja alles gewtittert. Das ARD-Skandälchen rund um Mario Gomez und Mehmet Scholl hatte irgendwie mehr Tragweite. Das Video bei YouTube verbreitete sich übrigens rasend schnell… via Social Media.