Bereits im letzten Jahr soll Olli Dittrich versucht haben, seine Idee eines neuen „Comedy“-Formates bei den ARD-Oberen durchzuboxen. Es soll ja sehr, sehr viele Gremien geben. Aber dann das: Olli Dittrich durfte tatsächlich ran und einen Piloten für sein „Frühstücksfernsehen“ produzieren. Und dieser wurde so denn auch ausgestrahlt – und zwar am vergangenen Montag um 23:30 Uhr. Das „Frühstücksfernsehen“ als Late-Night-Format – so soll es sein.
Als dann wenige Stunden vor der Ausstrahlung auch noch bekannt wurde, dass der WDR das Format in Serie schickt, schien der Wind im Ersten gedreht: Tatsächlich würde der Sender Mut beweisen und ein Format auf die Reise schicken, das die eigenen Sendungen durch den Kakao zieht. Wenn das einer kann, dann Olli Dittrich.
Und so sitzt der „Dittsche-RTL-Samstag-Nacht-Die-Doofen“-Alleskönner neben Cordula Stratmann im Original-Studio der morgendlichen ARD-Sause und schlüpft etwa in die Rolle einer Bürgermeisterin, die mal eben einen Spielplatz unter die Erde verlegt, um den Lärmpegel in ihrem beschaulichen Städtchen in Süddeutschland zu reduzieren. Dann mimt Dittrich eine HSV-Neuverpflichtung, Edson Santiago Piporente de la Paz, auch genannt „Pipo“ – und im Zuge der „originalgetreuen“ Einspielfilme dürfen so denn auch HSV-Trainer Thorsten Fink oder Reinhold Beckmann ran. Frei nach dem Motto: Wenn der Dittrich ruft, sind sie alle dabei. Doch nicht nur die „Hightech-Arena“ in Hamburg, auch das Schauspielhaus darf nicht fehlen. Ein Regisseur möchte William Shakespeare mit Tieren aufführen, als es Proteste gab, müssen doch Menschen ran – und aus einem Tierkostüm „entsteigt“ Ben Becker.
Sören Lorenz: Ausgeschlafen
Alles überragend jedoch ist die neue „Hauptfigur“ Dittrichs: Sören Lorenz. Der Lila-Laune-Bär könnte genau so bei einem beliebigen Sender angestellt werden, um vier Stunden wacker die Banalitäten des Alltags wegzumoderieren.
Und ein „Hauch RTL Samstag Nacht“ darf auch nicht fehlen – denn natürlich ist ein Nachrichtenblock gesetzt. Am Ende tritt dann noch Bob Dylan auf. Die Frage von Claudia Akgün – gespielt von der wahrlich kongenialen Stratmann – beantwortet der Meister freilich nicht. Und gibt vielmehr ein neues Lied zum Besten.
Sören Lorenz hat die Platte noch nicht gehört. „Du hast immer so viel zu tun“, sagt Akgün. Doch egal, was wir so alles um die Ohren haben im Alltag Leben: „Frühstücksfernsehen“ ist unverzichtbar und in der ARD-Mediathek abrufbar.
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