Wer das erste Mal den Strand von Sankt Peter-Ording sieht, der gerät sogleich ins Schwärmen: Unendliche Weiten. Eine malerische Kulisse. Über einen langen Steg flaniert der Badewütige – die Kurtaxe entrichtet – gen Nordsee.
Watt gibt es in St. Peter-Ording nur an einigen Stellen – und Ebbe und Flut spielen keine entscheidende Rolle, denn: Das Wasser verschwindet nicht in Gänze. Es bleibt genau wie der weiße Sand allgegenwärtig. Das soll jedoch die Faszination des Wattenmeeres nicht in Abrede stellen.
Analog der Westküste von Sylt geht das Wasser in „SPO“ zwar zurück, aber gerade Kinder – und womöglich auch deren mit Schaufeln versehene Eltern – haben ihre helle Freude daran, unweit des Wassers Burgen zu bauen. Inklusive Wassergraben, versteht sich.
Das beschauliche Sankt Peter-Ording in Nordfriesland ist eine kleine Kommune, die ob einer Schwefelquelle den schmucken Beinamen „Nordseeheil- und Schwefelbad“ trägt.
Die Innenstadt ist nicht überlaufen, es gibt zahlreiche Restaurants und ein Schwimmbad – aber die Weitläufigkeit stellt sich nicht in den Straßen ein. Sondern vorne, hinter den Küstendünen.
Sandiges Vergnügen
Wer am teils bis zu zwei Kilometer breiten Küstenbereich entlang flaniert, die Weiten des Strandes erkundet, die auf Stelzen gebauten Holzhütten in Augenschein nimmt oder sich in die – bei Flut – Wellen „stürzt“: St. Peter-Ording ist ein Ereignis. Auch für Wassersportfreunde, die zuhauf ihre Segel setzen.
Die friedvolle Strandatmosphäre hat ihren Anteil an einem wahrlich entspannten Familienerlebnis. Dazu – sonniges Wetter vorausgesetzt – ein leichter Wind. Wozu für einen Strandurlaub weit reisen – dieser Gedanke kommt einem sogleich in den Sinn. Unsere Bildergalerie mag jene These womöglich unterstützen.
Ab Hamburg ist Sankt Peter-Ording – leider – am besten mit dem Auto zu erreichen. Insofern kein Stau ist, ist das „Paradies in Nordfriesland“ in rund 90 Minuten zu erfahren. Die Zugfahrt – und das ist das Irritierende – dauert in etwa genau so lange wie die entspannte Bahnreise nach Sylt – rund dreieinhalb Stunden müssen eingeplant werden. In Husum, oberhalb Sankt Peter-Ordings, muss umgestiegen werden, um den Strand des Begehrens zu erreichen.
Das Parken jedoch – ein weiterer Punkt, der die Sehnsucht nach einer direkten Zugverbindung begründet – geht ins Kleingeld. Wer in den zentrumsnahen Parkhäusern seinem Vehikel ein schattiges Plätzchen spendiert, der erwirbt ob des fälligen Betrages gefühlt Anteile am Parkhaus.
Nein, in Sankt Peter-Ording gibt es keine historischen Gebäude zu bestaunen. Auch reiht sich nicht Geschäft an Geschäft.
Wer nach „St. Peter“ reist, der möchte die Natur genießen. Und sich für einige Stunden in den unendlichen Weiten des Strandes verlieren.
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