Vor knapp einer Woche wurde das mit Spannung erwartete Samsung Galaxy S3 Mini in Frankfurt am Main vorgestellt. Doch abgesehen der netten Optik musste doch sogleich festgestellt werden, dass das Galaxy S3 Mini technisch arg abgespeckt wurde – zumindest im Vergleich zum großen Bruder.
Nun aber kann das Samsung Galaxy S3 Mini vorbestellt werden – Versandhändler wie Amazon oder Cyberport haben das Device gelistet. Doch es bleibt abzuwarten, wie lange der Preis von 379 Euro Bestand hat. Ob der technischen Spezifikationen kann gewiss nicht von einem Schnäppchen gesprochen werden. Angebot und Nachfrage werden es richten.
Viele Blogs sind sich einig: Das Samsung Galaxy S3 Mini ist ein Mittelklasse-Device zum leicht gehobenen Preis. Aber in Sachen technischer Spezifikationen fällt es im Gegensatz zum Galaxy S3 und iPhone 5 deutlich ab. Die „Power unter Haube“ reicht schlicht nicht aus. Nur fragt sich: Warum hat der südkoreanische IT-Gigant beim Mini nicht ein bisschen mehr drauf gepackt? Ist der Preis – der mit über 400 Euro gar nicht mal so niedrig ist – der Grund?
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Womöglich lässt sich manch potenzieller Käufer irritieren – und denkt sich: Ach schick, das Galaxy S3 Mini hat genau die richtige Größe. Das mag sein – doch auch in Sachen Display-Auflösung hat das Mini im Vergleich zum Device des Apfel-Konzerns und des „großen S3-Bruders“ klar das Nachsehen. Um den Vergleich nicht zu scheuen, wäre es interessant gewesen, wie sich das Galaxy S3 Mini schlägt, wenn – abgesehen der Verkleinerung der Touchscreen-Diagonalen und des Gehäuses – alles beim „Alten“ geblieben wäre.
Doch dazu kommt es nun nicht. Insofern ändert sich wenig: So hundertprozentig kann das Samsung Galaxy S3 (4,8-Zoll-Display) aufgrund des größeren Ausmaßes noch immer nicht mit dem iPhone 5 (erstmalig 4-Zoll-Display) verglichen werden. Vom Galaxy Note 2 (5,5 Zoll) ganz zu schweigen. Daran wird sich vermutlich auch in Zukunft wenig ändern: Es steht zu vermuten, dass Apple nun – zumindest für einige Generationen analog der Vorgänger 4S, 4, 3GS etc. – bei einer Diagonalen bleibt; dem neuen 4-Zoll-Touchscreen. Und Samsung wird vermutlich zumindest die 5 Zoll mit seinem Galaxy S4 nicht „überbieten“.
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Wir zeigen noch einmal die technischen Spezifikationen des Galaxy S3 Mini – die unsere vorangegangene Argumentation stützt. Was sagen die User: Ist ein Vergleich möglich – oder nicht?
Das Samsung Galaxy S3 Mini: Wahrlich Mini?
Gerade die „Taktung“ gibt zu denken: Mit dem „1 Gigahertz Dual-Core-Prozessor“ und einer Display-Auflsöung von 480 x 800 Pixeln kann das Samsung Galaxy S3 Mini selbst mit dem Galaxy S2 nicht mithalten – und just jenes Device ist schon seit eineinhalb Jahren erhältlich. Und zudem preislich längst „erschwinglich“.
Zwar setzt das 4-Zoll-Display des S3 Mini auf Super AMOLED und die Farben sollen brillant sein – die Pixeldichte beim vermeintlichen Vergleichsmodell, dem iPhone 5, ist jedoch doppelt so hoch.
Im Vergleich zum neuen iPhone setzt das Galaxy S3 Mini zudem „nur“ auf eine 5 Megapixel-Kamera. Hier „vertraut“ das iPhone 5 auf 8 Megapixel – und selbst das wurde zuweilen schon als „enttäuschend“ abgestempelt, da es keinen „Sprung“ im Vergleich zum iPhone 4S gab.
Tester bezeugen jedoch, dass das Samsung Galaxy S3 Mini gut in der Hand liege – und es analog des iPhone 5 ein wahres „Fliegengewicht“ sei. Auf den Markt kommen sollen zunächst eine 8 und eine 16 GB-Variante, gemeint ist der interne Speicher. Zudem gibt es einen microSD-Slot, der bis zu 32 GB zusätzlichen Speicher erlaubt. Einmal mehr ein klarer Pluspunkt im Vergleich zu Apples iPhone, das auf microSD-Slots verzichtet. Stattdessen bietet der Apfel-Konzern aus Cupertino etwa eine 64 GB-Variante an, die rund 900 Euro kostet.
Hier jedoch setzt das Galaxy S3 Mini eine klare Marke: Mit gut 400 Euro wird das neue Device des südkoreanischen IT-Giganten deutlich günstiger als das iPhone 5 sein, das in etwa 650 Euro in der „kleinsten“ Variante kostet. Doch die technischen Spezifikationen lassen keinen Zweifel dran, dass es sich beim S3 Mini eben auch „nur“ um ein Mittelklassemodell handelt, oder wie Samsung selbst sagt: Einstiegsmodell. Immerhin setzt auch die Mini-Variante auf NFC – Apple hatte beim iPhone 5 auf die drahtlose Kommunikation verzichtet.
Einen wahren Pluspunkt hat das Galaxy S3 Mini dann aber doch noch: Von Beginn an setzt das neue Smartphone auf Android 4.1 (‚Jelly Bean“) – die neuste Version des Google Betriebssystems.
In gut zwei Wochen soll das Galaxy S3 Mini in Deutschland erhältlich sein. Es sieht aus wie ein „geschrumpftes“ S3 und dürfte seine Käufer finden. Nur einem Vergleich mit dem iPhone 5 sollte das Galaxy S3 Mini möglichst aus dem Wege gehen. Somit bleibt es also zunächst einmal beim Vergleich der Giganten: iPhone 5 versus Samsung Galaxy S3. Ganz ohne Mini.
iPhone 5 vs. Samsung Galaxy S3: Der Store-Test
Das iPhone 5 von Apple und das Samsung Galaxy S3 sind aktuell die wohl am meist besprochenen Smartphones auf unserem Globus. Grund genug für die ukonio.de-Redaktion, sich beide Devices einmal genau anzuschauen. „Unter die Lupe“ nehmen wir dabei weder das iPhone 5 – noch das Samsung Galaxy S3.
Vielmehr gingen wir an die Front – und haben beide Smartphones im Laden getestet und zudem auf die Reaktionen weiterer Interessenten geachtet. Dabei haben wir so manch Erkenntnis gewonnen. Im Gegensatz zu anderen Tests liefern wir hier keine Laborergebnisse.
Wir haben auch kein Smartphone gewogen und vermessen oder es im Rahmen eines „Falltests“ mutwillig zerstört – es geht schlicht um unsere und die Eindrücke weiterer User. Welches Device also schlägt sich besser?
Das iPhone 5 kann selbstverständlich am besten in einem Apple Store „begutachtet“ werden. Mit seinen Stores ist es dem amerikanischen IT-Giganten tatsächlich gelungen, seine Produkte auf eine unaufgeregte Art und Weise vorzustellen.
Auch wir schlenderten in einen Apfel-Store und „stürzten“ uns auf ein iPhone 5 – von denen gefühlt 50 Stück nach belieben betatscht werden können. Der erste Eindruck: Das Device ist tatsächlich „eine ganze Ecke“ leichter als das iPhone 4S. Ein User neben uns sagt zu seiner Gattin: „Also ich weiß nicht, das iPhone ist nun ja völlig schwarz.“ Er spielt auf das neue Aluminium-Unibody-Gehäuse an, das ob vieler User-Beschwerden ohnehin in der Kritik steht, ist es doch anfällig für Kratzer. Die schwarzen Ränder wirken tatsächlich nicht mehr so hochwertig wie die „silberne Erscheinung“ des Vorgängers. Die neue Darstellung in 16:9 ist „dank“ des 4-Zoll-Displays gewöhnungsbedürftig. Doch ein Aha-Erlebnis bleibt – so auch beim Herren neben uns: „Es ist echt leichter.“
Apple Maps: Wirklich ein totaler Reinfall?
Selbstverständlich haben wir uns gleich Apple Maps angeschaut, hier hagelte es Kritik. Doch im WLAN-Netz läuft die Navigation flüssig – und zumindest unsere eingegebenen Ziele wurden richtig angezeigt und endeten nicht im Fluss. Es steht zu vermuten, dass sich die Aufregung um Apple Maps in einigen Wochen gelegt hat – spätestens dann, wenn Apple dank der vielen User-Ergebnisse nachgebessert hat. Die 3D-Ansichten der Städte sind zudem sehr nett anzuschauen – doch dürfte diese Funktion für „unterwegs“ ein wahrer MB-Schlucker sein. Google Maps jedoch bleibt eine Bank, an der Android-User ohne wenn und aber ihre Freude haben.
Trotz iOS 6 bleibt der Eindruck: Es hat sich irgendwie wenig verändert beim neuen iPhone 5. Ein Mann, der uns gegenübersteht, moniert: „Sieht ja wieder gleich aus.“ Ja Mensch, da hätte er einfach mal die Unterseite des iPhones anschauen sollen: Der Dock-Connector ist deutlich geschrumpft!
Das iPhone 5 im Sinn…
In einem großen Elektronikfachmarkt haben wir zudem das Samsung Galaxy S3 „getestet“ – und das mit den iPhone-5-Eindrücken im Hinterkopf. Zwar ist auch das S3 ein „Fliegengewicht“, doch das Plastik der Hülle wirkt schlicht nicht hochwertig. Dass sich auch mit diesem Material besseres bewerkstelligen lässt, zeigt ein weiteres Device aus dem Hause der Südkoreaner: Das Samsung Galaxy Nexus macht einen hochwertigen Eindruck – und ist irgendwie griffiger. Die Farben auf dem S3-Display sind derweil brilliant, die PenTile-Technologie fällt uns beim Surfen nicht auf.
Neben uns steht ein junger User – er beobachtet uns beim Wischen und Tatschen: „Das S3 ist das Beste!“, sagt er ungefragt – und vermutlich würde er auch keine Provision erhalten, würden wir gleich zehn Galaxy S3-Smartphones käuflich erstehen. In seinen Augen ist pure Euphorie abzulesen. Das muss Liebe sein.
Android 4.0.4 („Ice Cream Sandwich“) läuft „trotz“ der Samsung-Benutzeroberfläche TouchWiz sehr flüssig. Doch während Android stets weiter entwickelt wurde, beschlich uns bei iOS 6 auf dem iPhone 5 ein wenig das Gefühl von Langeweile: Die fehlende Möglichkeit der Integration von Widgets ist bei iOS nach wie vor ein Manko – wenngleich sich iOS und Android in vielen Punkten, Stichwort „Rolloeffekt“, längst gleichen. Aber womöglich wird eine iOS-Generalüberholung von vielen Apple-Jüngern gar nicht gewünscht, hat man sich doch an das mobile Betriebssystem gewöhnt. Und zwar „so wie es ist“. Aber ein wenig Innovation hat noch nie geschadet, oder?
Ein Fazit
Nach einer Viertelstunde stellen wir das iPhone 5 wieder behutsam in die Ladestation. Kratzer sind uns am Gehäuse nicht aufgefallen, iOS läuft sehr flüssig, das Retina-Display ist gestochen scharf. Doch sieht so das nächste große Ding aus?
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Auch das Samsung Galaxy S3 legen wir nach einigen Minuten wieder aus der Hand – der Samsung-Mitarbeiter kreiste schon bedrohlich um uns. Ständig klappte er auf seinem S3-Device die grüne Schutzhülle auf und zu – dann schon lieber ein schwarzes Device, so unser Gedanke. Oder wer würde sein Highend-Smartphone schon freiwillig mit einer mintgrünen Hülle „schützen“?
Der User hat die Qual der Wahl; so denn die Portokasse gut gefüllt ist. Das iPhone 5 ist gewiss ein leistungsstarkes Device. Das Samsung Galaxy S3 dürfte dem neuen Smartphone des IT-Giganten aus Cupertino jedoch nahezu in keinem Punkte nachstehen. Denn – schenkt man all den Foreneinträgen und den neuen Meldungen rund um Foxconn Glauben – ist die Verarbeitung des iPhone 5 nicht mehr so hochwertig wie bei den Vorgängern. Aber auch das ist natürlich Ansichtssache.