Es sollte der ganz große Wurf werden. In den Vereinigten Staaten von Amerika, dem Heimatland von Apple, ließ es Samsung in New York krachen: Große Show, Live-Stream, 3.000 Journalisten (wir bevorzugen dieser Tage das wunderschöne Winterwetter hierzulande) und im Grunde genommen: Samsung Galaxy S4 – keine Überraschung.
Einmal mehr war im Vorfelde so gut wie alles durchgesickert – somit blieb des ganz große „Wow-Effekt“ aus. Interessanterweise ist das Medienecho so denn auch recht ernüchternd: So ist vom „iPhone 4S“-Gefühl die Rede. Als Apple vor nunmehr über zwei Jahren das iPhone 4S vorstellte, rechneten viele Experten bereits mit dem iPhone 5. Das war für viele Kollegen damals offenbar ernüchternd. Die Welt aber drehte sich weiter.
Zwar sind zwischen dem Samsung Galaxy S3 und dem Galaxy S4 optisch betrachtet durchaus Unterschiede auszumachen, aber richtig viel Neues fiel den Südkoreanern offenbar nicht mehr ein. Nicht, dass wir uns missverstehen: Das ist erst einmal keine schlechte Nachricht. Denn das Samsung Galaxy S3 liegt gut in die Hand – die Verarbeitung geht völlig in Ordnung, wenn gleich sich viele User womöglich für das Samsung Galaxy S4 ein Aluminium-Gehäuse gewünscht hätten. Dieser Wunsch wurde so denn aber nicht aus den Augen abgelesen. Viel mehr verwendet Samsung bei seinem weißen und schwarzen Modell wie gehabt Plastik. Dafür ist der Akku – der leistungsstärker als der Vorläufer beim Galaxy S3 ist – wie gehabt austauschbar.
Samsung Galaxy S4: 4,99 Zoll Display
Das Display des Galaxy S4 kommt mit – um ganz genau zu sein – 4,99 Zoll des Weges. Das Galaxy S3 setzte auf 4,8 Zoll – ein wenig ist der Touchscreen somit angewachsen. Die Front füllt er aber defacto nicht besser aus – insgesamt ist das Galaxy S4 einen Zacken größer. Das Gewicht liegt mit 130 Gramm im Mittelfeld, in der Vergangenheit zeigte sich: Zu leichte mobile Begleiter entwischen dem Nutzer dann schon mal ganz gerne. Die Farbbrillanz soll ersten Berichten großartig sein – Full HD und eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln sprechen eine deutliche Sprache. Übrigens kommt wie beim Galaxy S3 ein Super-Amoled-Display zum Einsatz – kein LED-Touchscreen wie etwa beim neuen Galaxy Note 8.0.
In Sachen Software lässt es Samsung derweil krachen: Android 4.2.2, also die aktuellste Version des mobilen Betriebssystems von Google, ist gesetzt, klar. Aber TouchWiz, die Benutzeroberfläche von Samsung, kommt mit vielen weiteren Funktionen des Weges. So ist die Idee, mit Hilfe eines Programms fremdsprachige Websites zu übersetzen, nicht neu (Google lässt grüßen), doch S-Translator soll ersten Rezensionen nach zu urteilen einen guten Job machen. Wer möchte, kann sein Galaxy S4 auch als Fernbedienung benutzen. Anhand der Neigung des Gerätes ist zudem ein automatisches Weiter-Scrollen möglich. Und die Bedienung, ohne das Display zu berühren, klingt ebenfalls spaßig. Ganz verrückte User kommen womöglich auch noch auf die Idee, mit dem S4 zu telefonieren.
Das Samsung Galaxy S4 wird übrigens in unterschiedlichen Varianten auf den Markt kommt: Eine mit acht Kernen (dieses Gerücht hat sich also bestätigt), und zwar mit dem hauseigenen Exynos 5-Prozessor, und eine mit vier Kernen – sprich Quadcore – von Qualcomm. Ob derweil LTE weltweit gesetzt ist, bleibt abzuwarten. Offenbar soll Samsung doch noch eine Variante ohne 4G auf den Markt bringen.
Die Speicherkapazitäten bringen keine Überraschungen mit sich: 16, 32 und 63 GB-Varianten sollen auf den Markt kommen. Von einer 128 GB-Version war zumindest bei der Präsentation in New York nicht die Rede. Es bleibt also alles beim Alten – wie beim Samsung Galaxy S3. Ein microSD-Slot ist derweil erneut gesetzt.
13 Megapixel Kamera
Die Kamera verspricht dank 13 Megapixeln einmal mehr gute Schnappschüsse – wer möchte, kann parallel auch die 2 Megapixel-Kamera auf der Front benutzen – und somit „doppelte“ Schnappschüsse machen. Klar, was gemeint ist? Falls nicht – das Hands-On-Video der Kollegen von The Verge fassen die Neuerungen des Samsung Galaxy S4 zusammen.
Erscheinen soll das Samsung Galaxy S4 übrigens im zweiten Quartal – ab dem 1. April soll es weltweit rundgehen. Über die Preise hat sich Samsung bei der Produktvorstellung noch ausgeschwiegen.
Es steht aber zu vermuten, dass – Interesse am Galaxy S4 vorausgesetzt – das Sparschwein dran glauben muss.
Bleibt die Frage: Ist das Samsung Galaxy S4 nun eher ein Samsung Galaxy S3S? Das lässt sich aktuell noch nicht sagen. Zudem muss es sich mit der erstarkten Konkurrenz messen: Gerade das HTC One fuhr bis dato gute Kritiken ein, und auch das Nokia Lumia 920 erfreut sich großer Beliebtheit. Das Nexus 4 von LG und Google ist ein „Preis-King“ – und Apple hat da ja auch sein iPhone 5 im Rennen. Ein ganz abgedroschener Halbsatz am Ende: Es bleibt spannend.
✔ Folge ukonio.de auf Twitter, Facebook oder Google+