Hamburg. Jeder, der schon einmal über den Kiez geschlendert ist, hat in unmittelbarer Nähe zur Reeperbahn den Silbersack ausgemacht.
Jahrzehntelang hat Wirtin Erna Thomsen in der urigen Kneipe ihre Gäste bewirtet. In der Ecke die Musikbox, aus der „schwungvolle“ Seemannslieder ertönen. Ein langer Tresen – und die rustikale Einrichtung haben ihren ganz eigenen Charme.
Die Kneipe war somit ob ihrer authentischen Hafen-Ausstrahlung und der „soliden Preise“, wie es schon draußen am Schild steht, bei allen Altersschichten beliebt. Ein „Mehrgenerationenhaus“ sozusagen.
✎ Schließung der Kultkneipe „Zum Silbersack“ stößt auf Widerstand
Doch als Erna Thomsen Anfang Mai verstarb, schien es so, als würden die Lichter in der Kult-Spelunke endgültig ausgehen. Geplant war zunächst, das Grundstück an einen Investor zu verkaufen.
Goldene Zeiten
Doch nun hat laut NDR die zehnköpfige Eigentümergruppe „Freunde des Silbersacks“ das Grundstück erworben. Der Kaufpreis liegt – so wird kolportiert – bei rund einer Million Euro. Gerd Thomsen, Sohn von Erna, hat sich federführend für den Erhalt der Kneipe und das Personal eingesetzt. Und auch das Bezirksamt und Stammgäste haben sich für die Kneipe stark gemacht.
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Der neue Wirt wurde quasi von „Erna“ bereits angelernt – und gehört seit vielen Jahren zum Team. Bereits diesen Donnerstag ab 18 Uhr geht es weiter – und die Musikbox wird angeworfen.
Somit wurde geschafft, was an anderer Stelle auf dem Kiez in St. Pauli versäumt wurde: Ein Stück Tradition zu erhalten.