Betriebsrat Freund mit Star Capital?

Hamburg. Vor kurzem lag für zehn Tage die Queen Mary 2 im Dock „Elbe 17“ von Blohm + Voss. Beim nächsten Aufenthalt darf sich die Bordbesatzung noch mehr zu Hause fühlen, denn die Traditionswerft wird britisch: Der Investor Star Capital Partners übernimmt den zivilen Schiffbau mit den rund 1.500 Beschäftigten: Jachtbau, Reparaturgeschäft und Maschinenbau.

Die Arbeitnehmervertreter signalisieren derweil ihre Unterstützung. Der Verkauf bedeute, dass ein wichtiger Schritt für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Teilunternehmen erfolge.

Doch noch muss das Geschäft von den Aufsichtsgremien sowie Wettbewerbs- und Außenwirtschaftsbehörden abgenickt werden.

Das Kuriose am Kaufgeschäft aber ist und bleibt: Star Capital hat von Schiffbau keine Ahnung. Jeder kennt das: Ein neues Produkt wird gekauft, da heißt es, erst einmal die Betriebsanleitung lesen.

Wir helfen

Bei der Übernahme von Blohm + Voss gestaltet sich das dann doch noch etwas komplizierter, und darum lässt man sich helfen: Zur „Begleitung des Verkaufsprozesses“ werde ein Beteiligungsgremium gegründet, berichtet der NDR.

In der illustren Runde, man trifft sich sicherlich an einem langen Tisch samt Kaffee, Säften und Keksen, sitzen dann sowohl die Betriebsräte als auch Vertreter vom Management, die Eigentümer der Gewerkschaft, der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats von ThyssenKrupp und ein Vertreter des Hamburger Senats lässt sich die Butterkekse auch nicht nehmen.

Bei einem kolportieren Kaufpreis von 150 Millionen Euro möchte eine Firma offenbar schon wissen, was sie da mit dem neuen Spielzeug so alles anstellen kann.

Die Glaskugel bemühen

Der Verkäufer ThyssenKrupp möchte sich derweil zukünftig auf den Marineschiffbau konzentrieren. Keine Lust mehr auf Luxusyachten.

Apropos Blick nach vorne: Soweit man also in die „Zukunft sehen“ könne, seien die Arbeitsplätze sicher, betont das Konsortium. Und alle übernommenen Standorte sollen weitergeführt werden.

Es bleibt also die Hoffnung, dass sich auch in den kommenden Jahren viele Menschen an den Landungsbrücken einfinden und einen Blick auf das andere Elbufer werfen.

Denn Queen Mary 2 und Co werden hoffentlich auch weiterhin die Docks im Hamburger Hafen besuchen.

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