ZDF „Wetten, dass..?“: Markus Lanz boxt sich mit Stallone und Ford durch

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Nein, eine langweilige „Wetten, dass..?“-Ausgabe war das nicht, die am gestrigen Abend aus Bremen ausgestrahlt wurde. Das ZDF hat „alles wieder auf Anfang“ gestellt – zumindest, wenn die Ära Thomas Gottschalk bemüht wird. Nicht mehr gleich zu Beginn entern alle Stargäste die Bühne, sondern schön gemächlich der Reihe nach.

Daran hat sich der TV-Zuschauer gewöhnt – und die Sendung wird nach und nach aufgebaut, ehe sie zeitweilig in sich zusammenfällt. Das war schon bei Gottschalk so. Und auch diesen Samstag in Bremen, als mit Harrison Ford und Cher auf einen Schlag Mitten in der Show zwei Hollywood-Größen den Saal verließen, ehe Matthias Schweighöfer, Ruth Maria Kubitschek, Anja Kling und Co. in die großen Fußstapfen von Ford traten.

Später am Abend schaute dann auch noch Sylvester Stallone vorbei und trommelte für das sehr gut inszenierte Hamburger Musical „Rocky“, dass im kommenden Jahr den Sprung auf den Broadway schafft.

Und der Moderator? Nun, Markus Lanz ist kein schlechter Gastgeber. Er versucht, eine gewisse Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, aus der er dann teils recht stupide Fragen stellen kann: Ob Cher nun was mit Jimi Hendrix hatte – au Backe, mag sich da nicht nur manch Zahnarzt gedacht haben.


Immerhin passt es zum strebsamen Lanz, dass er jene Gags, die ihn offenkundig Autoren auf den Zettel geschrieben haben – das ZDF hatte entsprechende Gerüchte im Vorfelde bestätigt – gut platziert. Spontan kamen sie aber nicht – und das merkt der geneigte TV-Zuschauer nahezu jeder Pointe an.

„Und nun zur Wette“

Die Wetten, noch immer namensgebend, waren leider nur teilweise mitreißend und gingen recht oft in die Grütze. Ford und Lanz stehen so denn unter einem Regenschirm und sehen einem 25-Jährigen dabei zu, wie er ein Ei über ein Zelt befördert und es auf der anderen Seite wieder auffängt. Das gelingt zwei Mal – doch der Weg zu fünf Treffern war zu weit.

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Während Ford und Lanz so denn eng beisammen unter dem Schirm stehen, sagt Lanz, nicht, dass jetzt Gerüchte aufkommen. Unweigerlich musste der Autor dieser Zeilen an Wolfgang Lippert denken, der die Fremdschamgrenze zuweilen auch spielend unterbieten konnte. Ansonsten wurde noch ein Boot samt Blaskapelle durchs Wasser gezogen und mit einer Walze wurden Bierflaschen geöffnet. Da just diese Wette am Ende der Show klappte, honorierten dies die Zuschauer mit dem Prädikat „Wettkönig“. Vater und Tochter können sich über 50.000 Euro in bar kaufen – das reicht für viele, viele Gummibärchen.

Dass Lanz derweil in Superlativen spricht („Wetten, dass Markus Lanz pro Show zwanzig Mal ‚sensationell’ sagt?“), ist sein gutes Recht – schließlich darf er zurecht davon überzeugt sein, was er und sein Team den Abend abliefern: Eine knapp dreistündige Live-Show ohne Werbeunterbrechungen wurde ohne große Patzer und Pannen gestemmt.

Und: So richtig ging dieser „Wetten, dass..?“-Ausgabe die Puste fast zu keinem Zeitpunk aus. Das liegt auch an der Hollywood-Prominenz. Spiegel Online derweil schreibt, Ford und Stallone hätten ihren Karrierezenit längst überschritten. Mag sein, dass der Autor dieser Zeilen genau wie „Wetten, dass..?“ altmodisch ist, aber: Gerade die Anwesenheit jener Altstars motivierte gewiss manch TV-Zuschauer, einzuschalten. Lanz jedenfalls fiel das Durchboxen durch die Show sichtlich leichter.

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