ZDF „Heute Journal“: Es knistert zwischen Marietta Slomka und Sigmar Gabriel

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Der SPD-Parteivorsitzender Sigmar Gabriel weilte in Hessen bei einer Mitgliederversammlung, ist ganz nah dran an der Basis – und die Leitung nach Mainz auf den Lerchenberg steht: Die Moderatorin des ZDF „Heute Journal“, Marietta Slomka, befragt Gabriel so denn nach der Stimmung der Genossen – es gäbe ja, frei übersetzt, durchaus Stimmen, die von der großen Koalition nicht ganz überzeugt seien. Das sieht Gabriel freilich anders – und schon zu Beginn des launigen Gesprächs ist die Stimmung angespannt.

Als Slomka dann noch mit Verfassungsrechtlern „um die Ecke kommt“, die den Mitgliederentscheid der SPD über die Regierungskoalition – erneut frei übersetzt – nicht ganz für den großen Wurf halten, redet sich Gabriel in Rage, zügelt sich, gibt wieder Gas, versucht das innere Gleichgewicht zurück zu gewinnen.

✎ Sigmar Gabriel verteidigt in „3nach9“ Interview mit Marietta Slomka

Die Stimme von Slomka derweil wird zittrig, der Kopf neigt sich immer bedrohlicher und als Gabriel dann meint, man solle den „Quatsch“ beenden, geht es kurzzeitig richtig rund – aber der große Eklat bleibt aus. Am Ende fiel dann womöglich doch beiden Protagonisten wieder ein, dass Millionen von Menschen zusehen. Und das Internet vergisst ja ohnehin nichts.


Keine Frage: Da hat jemand – der ehemalige Pop-Beauftragte der SPD, Sigmar Gabriel – stressige Wochen hinter sich. Und er wird wissen, dass gewiss nicht alle Mitglieder mit der großen Koalition und der geschlossenen Vereinbarung einverstanden sind. Doch Gabriel steht für seine Überzeugung ein – mit einer Mischung aus Sachlichkeit und Überheblichkeit. Zumindest in diesem rund siebenminütigen Interview, das in der ZDF-Mediathek abrufbar ist.

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Wer hat die Deutungshoheit?

Doch auch manch TV-Zuschauer erschließt sich das beharrliche Nachfragen Slomkas nicht, denn: Gabriel hat „natürlich“ recht wenn er sagt, dass bei der CDU „nur“ der Parteivorstand über die Regierungsbildung abstimmt, bei der SPD eben die Mitglieder. Und der Seehofer Horst hat ja – zum letzten Mal frei übersetzt – ohnehin das alleinige Sagen.

Vermutlich hätten Marietta Slomka und Sigmar Gabriel noch drei Stunden diskutieren können. Und auch der gebürtige Goslarer wies darauf hin, dass die Beiden vermutlich nicht zu einer Einigung kommen werden.

Politik soll und muss freilich ernst genommen werden. Aber über ein solches verkorkstes Interview darf auch einfach mal gegrinst werden.

Wir sind ja schließlich alle nur Menschen – ohne wenn und aber.

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